Kommentar Zank um Bachelor

Düsseldorf (RP). Bei der Reform der Studiengänge hat sich keiner der Beteiligten mit Ruhm bekleckert. Bund und Länder haben es versäumt, die Hochschulen rechtzeitig mit genug Geld auszustatten. Denn die kurzen Studiengänge mit zahlreichen Prüfungen und Einzelanforderungen brauchen vor allem Personal für die Lehre.

Studentenproteste in Leipzig
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Es ist auch nicht akzeptabel, dass guten Studenten der Zugang zum Master verwehrt bleibt, allein weil aus Kostengründen die Plätze fehlen. Unabhängig vom finanziellen Druck müssen die Universitäten vor der eigenen Tür kehren. Anstatt mit Blick auf Praxistauglichkeit den Studenten nur das Wesentliche abzuverlangen, haben sie zu viele Etappenziele in den Bachelor gepackt. Zudem lässt die Anerkennung von im Ausland oder an anderen deutschen Unis erworbenen Fähigkeiten noch zu wünschen übrig.

Den Studenten sei zugerufen, vor allem denen der Geisteswissenschaft, dass sie das humboldtsche Bildungsideal nicht verwechseln dürfen mit ziellosem Schweifen durch Seminare. Klare Anforderungen stehen breiter Bildung nicht im Weg. Der Wirtschaft ist beim Thema Bachelor-Abschluss vorzuwerfen, dass sich ihr offizielles Ja zu den neuen Studiengängen in der Praxis leider oft als Lippenbekenntnis erweist.

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