Forderung an Justiz Wulff will Bankmanager härter anfassen

Hannover (RPO). Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) fordert von der Justiz einen härteren Kurs bei der Aufarbeitung der jüngsten Bankenskandale. Manager sollten stärker in die Verantwortung genommen werden.

 Christian Wulff hat sich nach Ansicht des Zentralrats der Juden ausreichend von seinen umstrittenen Äußerungen distanziert.

Christian Wulff hat sich nach Ansicht des Zentralrats der Juden ausreichend von seinen umstrittenen Äußerungen distanziert.

Foto: ddp, ddp

"Eine pflichtwidrige Vernichtung von Kapital ist eine Straftat", sagte Wulff der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Er erwarte von den Strafverfolgungsbehörden, dass die verantwortlichen Vorstände und Aufsichtsräte etwa der Hypo Real Estate und der Depfa jetzt vernommen würden.

Die Justiz müsse auch dafür sorgen, dass privates Vermögen von Bankvorständen gesichert werde, um eine spätere Durchsetzung möglicher Schadensersatzansprüche zu erleichtern. Dazu sei es sinnvoll, gegen die Verdächtigen Reisebeschränkungen und Meldepflichten zu verhängen.

Wulff sagte, in der Branche sei offenbar der volle Ernst der Fehlentwicklungen noch immer nicht verstanden worden. Dies gelte auch in strafrechtlicher Hinsicht. Bei kurzfristigen Liquiditätsbeschaffungen für langfristige Verpflichtungen seien Vermögensschäden gigantischen Ausmaßes bewusst in Kauf genommen wurden.

"Solches Zockertum ist kein bloßes ökonomisches Versagen, sondern wirft die Frage nach Verantwortung und Haftung auf", sagte der CDU-Politiker, der auch stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei ist.

(DDP)
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