Lengsfeld kündigt weiteres "freches" Wahlplakat an Wulff kritisiert Lengsfelds Dekolleté-Kampagne

Berlin (RPO). Der Streit über die Dekolleté-Offensive der CDU-Bundestagskandidatin Vera Lengsfeld erreicht höchste Ebenen. Nun hat der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Christian Wulff das Aufsehen erregende Wahlplakat kritisiert. Er halte es nicht für gelungen, so der niedersächsische Ministerpräsident am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will".

Vera Lengsfeld und das Dekolleté
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Unterstützung bekam Wulff von ungewohnter Seite: Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin, ebenfalls Teilnehmer der Runde, stimmte Wulff zu.

Das Plakate zeigt zwei Fotos: links Bundeskanzlerin Angela Merkel mit tief ausgeschnittenem Abendkleid bei der Eröffnung der Osloer Oper, rechts Lengsfeld mit gleich tiefem Dekolleté, darunter der Slogan "Wir haben mehr zu bieten."

Wulff kritisierte auch, dass Lengsfeld die Kanzlerin nicht um Erlaubnis gefragt hatte, als sie das Foto benutzte, das Merkel mit tief ausgeschnittenem Dekolleté beim Besuch der Oper in Oslo zeigt. Merkel hatte nur erklärt, sie wolle dies nicht kommentieren. Wulff sagte, die Tatsache, dass alle Plakate entfernt worden seien, spreche für sich.

Lengsfeld kündigte ein weiteres "freches" Wahlplakat angekündigt. Im Gespräch mit "Bild am Sonntag" wies sie den Vorwurf zurück, damit der Emanzipation der Frauen geschadet zu haben. "Ich finde, die Emanzipation ist erst vollzogen, wenn man von Frauen in der Politik nicht mehr erwartet, dass sie aussehen und auftreten wie Männer", wird die 57-Jährige zitiert. "Antiemanzipatiorisch" sei, wenn ältere Politiker die Reize ihrer Partnerinnen werbend einsetzten wie Joschka Fischer oder Gerhard Schröder.

Einzelheiten zu ihrem geplanten weiteren Plakat in zwei bis drei Wochen nannte Lengsfeld noch nicht. Sie sagte aber: "Es wird ähnlich frech sein." Die CDU-Politikerin fügte aber hinzu: "Ich werde auch jetzt keinen Oben-ohne-Wahlkampf führen."

(AP/pst)
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