Grüne fordern Aufklärung Wowereit soll Urlaub bei Eventmanager erläutern

Berlin · Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) soll nach dem Willen der Grünen seine Kontakte zum umstrittenen Eventmanager Manfred Schmidt umfassend aufklären. "Mit der Salamitaktik, alles einzeln auf den Tisch zu legen, muss Schluss sein", sagte der rechtspolitische Sprecher der Berliner Grünen-Fraktion, Dirk Behrendt, am Samstag.

Klaus Wowereit: Pragmatiker und Partylöwe
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Wowereit: Pragmatiker und Partylöwe

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Tags zuvor war Wowereits Antwort auf eine parlamentarische Anfrage bekanntgeworden, in der der SPD-Politiker einen Urlaub in einem Ferienhaus des Partyveranstalters einräumt. "Der Regierende Bürgermeister war vor acht Jahren im Rahmen eines privaten Spanien-Urlaubs einmal für 2-3 Tage Gast bei Herrn Schmidt auf dessen Finca bei Barcelona", heißt in dem von Wowereit unterzeichneten Schreiben der Senatskanzlei.

Schmidt gilt als eine zentrale Figur in der Affäre um den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff. So hatte Schmidt die Lobby-Veranstaltung "Nord-Süd-Dialog" organisiert, bei der der damalige niedersächsische Ministerpräsident Wulff als Schirmherr fungierte. Gleichzeitig steht Schmidt im Verdacht, den ehemaligen Wulff-Sprecher Olaf Glaeseker mit kostenlosen Urlauben bestochen zu haben.

Vor diesem Hintergrund hat Grünen-Parlamentarier Behrendt weitere Fragen an Wowereit: "Wie ist der Besuch auf der Finca zustande gekommen? Was wurde da an politisch Relevantem besprochen? Welche Erwartungshaltung hat Herr Schmidt an Herrn Wowereit und an Berlin geäußert?"

Vom Koalitionspartner CDU erhielt Wowereit hingegen Rückendeckung. Mit dieser Art der Auseinandersetzung müsse endlich Schluss sein, sagte der Generalsekretär der Berliner CDU, Kai Wegner, dem "Tagesspiegel". In der "Berliner Morgenpost" monierte Wegner: "Wenn man keine inhaltlichen Ideen hat, schmeißt man mit Dreck."

(dpa)
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