Bundesfinanzministerium Schäuble erwartet Zinswende

Berlin · Das Bundesfinanzministerium erwartet nach einem "Spiegel"-Bericht, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in absehbarer Zeit ihren Leitzins anheben wird. Das gehe aus einem internen Vermerk des Ministeriums hervor, berichtete das Nachrichtenmagazin am Wochenende.

Weil die Euro-Staatsschuldenkrise zunehmend in den Hintergrund rücke und die Konjunktur anziehe, sei von der EZB "ein aktiver Beitrag zur Überwindung der Niedrigzinspolitik zu erwarten", heiße es in dem Papier der Beamten. Die EZB hatte im November den Leitzins auf das historisch niedrige Niveau von 0,25 Prozent gesenkt und damit auf den niedrigen Preisauftrieb in der Euro-Zone reagiert.

Dem "Spiegel" zufolge rechnet das Ministerium damit, dass der deutsche Staat schon in einem Jahr mehr für seine Kredite zahlen muss als derzeit. Demnach seien "zum Beispiel bei den zehnjährigen Renditen für Bundesanleihen moderate Zinssteigerungen auf über zwei Prozent möglich".

Derzeit liegen die Zinsen bei rund 1,5 Prozent. Dieses Jahr profitiert der Bundeshaushalt noch von den niedrigen Finanzierungskosten. 2014 muss der Bund knapp 30 Milliarden Euro und damit gut vier Milliarden Euro weniger für Zinsen ausgeben als noch 2013.

(REU)
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