Diskussion mit Bernd Lucke Wolfgang Bosbach bricht AfD-Tabu

Berlin · Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Innenausschusses, Wolfgang Bosbach, will das von Unionsfraktionschef Volker Kauder ausgegebene Diskussionsverbot mit der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD) brechen.

 Die Union soll nicht den Eindruck erwecken, man scheue die AfD: CDU-Politiker Wolfgang Bosbach.

Die Union soll nicht den Eindruck erwecken, man scheue die AfD: CDU-Politiker Wolfgang Bosbach.

Foto: dpa, Rainer Jensen

Wie die "Bild"-Zeitung in ihrer Samstagsausgabe schreibt, wird Bosbach am kommenden Freitag mit dem AfD-Chef Bernd Lucke an einer Diskussion zur Reform der Europäischen Union auf dem "Tag des deutschen Familienunternehmens" in Berlin teilnehmen.

Bosbach sagte der Zeitung zur Begründung, die ständige Bereitschaft mit Vertretern der Linkspartei zu diskutieren, aber unter keinen Umständen mit solchen der AfD, sei "für viele unverständlich". Die Union solle "schon den Eindruck vermeiden, als würden wir eine sachliche Debatte mit der AfD scheuen!", fügte Bosbach hinzu.

Bei der Europawahl Ende Mai war die AfD in Deutschland aus dem Stand auf sieben Prozent gekommen. Vor allem der rechtskonservative Flügel der Union wendet sich dagegen, eine Zusammenarbeit mit der von manchen als rechtspopulistisch eingestuften Partei grundsätzlich auszuschließen.

 AfD-Chef Bernd Lucke.

AfD-Chef Bernd Lucke.

Foto: Hendrik Schmidt

Die Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach (CDU) stellte sogar die Frage nach möglichen Koalitionen in den Raum. Die CDU-Spitzengremien hatten hingegen beschlossen, dass es keine Kooperation mit der AfD geben solle. Generalsekretär Peter Tauber hatte dies damit begründet, dass die Partei sowohl "mit ihrer Wortwahl als auch ihren Inhalten am rechtsextremen Rand" fische.

Unionsfraktionschef Kauder hatte sich auch gegen gemeinsame Talkshow-Auftritte gewandt.

(DEU)
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