Möglicher saarländischer Ministerpräsident Wirtschaftsvertreter fürchten sich vor Lafontaine

Berlin (RPO). Der Gedanke an einen möglichen saarländischen Ministerpräsidenten namens Oskar Lafontaine treibt Vertretern aus der Wirtschaft den Angstschweiß auf die Stirn. Lafontaine will sich am Samstag zum Spitzenkandidaten der Linkspartei für die Landtagswahlen 2009 im Saarland nominieren lassen.

Kompromissloser Analytiker
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"Beim Gedanken an einen Ministerpräsidenten Lafontaine wird mir Angst und Bange", sagte Wendelin von Boch, Aufsichtsratsmitglied des saarländischen Keramik-Herstellers Villeroy & Boch, der Zeitung "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht. Lafontaine wolle einen Staatssozialismus - das bedeute eine Neuauflage der gescheiterten DDR.

Boch schloss Investitionskürzungen im Saarland nicht aus. "Bei einer rot-roten Regierung würden sich viele Leistungsträger überlegen, das Saarland zu verlassen", sagte er.

Auch bei Villeroy & Boch müsse dann darüber nachgedacht werden, ob man wie in der Vergangenheit noch auf eine solche Region setzen könne und in die traditionellen Standorte investiere. Lafontaine war bereits von 1985 bis 1998 Ministerpräsident des Saarlandes; damals für die SPD.

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Werner Schnappauf, sagte dem Blatt zur Kandidatur Lafontaines: "Die Politik der Linken bestraft Leistung, ist zukunftsfeindlich und ein Risiko für Deutschland. Linkspopulistische Politik führt zu mehr Arbeitslosen und weniger Lebensqualität."

(afp)
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