Seine Partei mag bei Wahlen nur noch 1,8 Prozent bekommen. Guido Westerwelle aber ist immer noch deutscher Außenminister.

Mitte September vertritt er die Bundesrepublik bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York. Ein Mann von Welt: Westerwelle bewegt sich mit dynamischen Schritt, die Hand in der Hosentasche. Ein bisschen sieht das nach Guttenberg am Times Square aus.

Hier sitzt Westerwelle etwas unentschlossen an seinem Platz im Plenumssaal. Er muss noch warten, bis auch er ans Rednerpult darf. Westerwelle ist kein Vizekanzler mehr.

Aber immerhin vertritt Westerwelle die Bundesrepublik Deutschland. Da darf er sich nicht hängen lassen.

Sein wichtigster Mann ist übrigens der deutsche UN-Botschafter Peter Wittig, der ihm gerade etwas zuraunt. Wittig war es, der damals bei der Libyen-Abstimmung auf Geheiß Westerwelles die H

Vor dem Mittagessen trifft sich Westerwelle zum freundlichen Austausch mit Kollegen.

Immer wieder stößt er auf bekannte Gesichter. Westerwelle grüßt lächelnd US-Außenministerin Hillary Clinton.

Zuhause könnte ihm das Lächeln schnell wieder vergehen. Auch wenn er einer der Gewinner der derzeitigen FDP-Misere ist. Unter dem neuen Chef Philipp Rösler hat die Partei weiterhin Anhänger verloren. Westerwelle hat als Sündenbock ausgedient. Zumindest vorerst.

Im heftigen Führungsstreit in seiner Partei hat der ehemalige Vorsitzende eines mit aller Klarheit deutlich gemacht: Er wird sich nicht widerstandslos aus dem Auswärtigen Amt vertreiben lassen. Was nach den Wahlen 2013 ist - man wird sehen.