Debatte um AfD-Nähe Werte-Union-Chef Otte „felsenfest und bombenfest“ CDU-Mitglied

Berlin · Der neue Werte-Union-Chef Otte sieht sich nicht als AfD-nah – trotz früherer Aussage, diese Partei wählen zu wollen. Er wünscht sich eine Anerkennung der Werte-Union durch die CDU.

 Max Otte bei einer Aufnahme der ARD-Talksendung „Anne Will“ im Jahr

Max Otte bei einer Aufnahme der ARD-Talksendung „Anne Will“ im Jahr

Foto: dpa/Karlheinz Schindler

Der neu gewählte Vorsitzende der konservativen Werte-Union, Max Otte, hat den Vorwurf zurückgewiesen, er sei AfD-treu. „AfD-treu ist Quatsch. Ich bin seit 30 Jahren CDU-Mitglied“, sagte der Ökonom am Mittwoch im Deutschlandfunk. „Zunächst einmal bin ich felsenfest und bombenfest CDU-Mitglied“, betonte Otte. Dass er vor vier Jahren gesagt habe, er wähle persönlich die AfD, habe daran gelegen, dass er Kanzlerin Angela Merkel nicht habe wählen können. Das sei vier Jahre her, Merkel trete nicht mehr an. Das Thema sei abgeschlossen.

Otte hatte 2017 in einem Interview der „Wirtschaftswoche“ angekündigt, er wolle bei der Bundestagswahl die AfD wählen. Politiker etwa von Grünen, FDP und SPD werfen dem 56-Jährigen eine Nähe zur AfD vor. Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen (CDU) lässt nach eigenen Angaben seine Mitgliedschaft in der Werte-Union ruhen. CDU-Parteichef Armin Laschet hatte am Dienstag im Deutschlandfunk klargemacht, die Werte-Union habe nichts mit der CDU zu tun.

Otte bedauerte dies. 80 Prozent der Mitglieder der Werte-Union oder mehr seien auch in der CDU. Der „Mitgliederkörper“ der Werte-Union würde es gestatten, dass die Partei die Gruppierung anerkenne. „Wir wollen in die Partei hineinwirken“, sagte Otte.

Otte war auch Vorsitzender des Kuratoriums der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES), verließ die Stiftung aber im Januar. Im Deutschlandfunk begründete er dies damit, dass die Wissenschaft in dem Gremium in den Hintergrund getreten sei. Es gehe ihm primär um das Land und Konzepte für das Land. Otte warf zugleich dem Verfassungsschutz, der Teile der Querdenker-Bewegung beobachtet, vor, nicht mehr unparteiisch zu agieren. Er beobachte mit Sorge, dass der Verfassungsschutz politisch instrumentalisiert werde.

(c-st/dpa)
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