Merkel redet vor dem US-Kongress „Wer Israel bedroht, bedroht auch uns“

Washington (RPO). Historischer Tag in Washington: Zum ersten Mal redet eine deutsche Regierungschefin gleichzeitig vor beiden Häusern des amerikanischen Parlaments. Zuletzt wurde Konrad Adenauer im Jahr 1957 diese Ehre zuteil. Wir berichten in unserem Live-Ticker von der Rede der Kanzlerin vor dem US-Kongress.

Merkel stellt Westerwelle in Europa vor
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+++ 17.20 Uhr: Nach rund 40 Minuten schließt die Kanzlerin ihre Rede ab. Die Abgeordneten applaudieren, Lob bekommt sie auch vom amerikanischen Vize-Präsidenten Joe Biden: "You see, they love you!"

+++ 17.15 Uhr: Von der atomaren Bedrohung kommt Merkel zu den Herausforderungen des Klimawandels. Sie fordert einen gemeinsamen Kampf gegen den globalen Klimawandel. Dabei bittet sie die Amerikaner um Unterstützung, fordert aber auch die asiatischen Staaten zum gemeinsamen Handeln auf. Nicht alle Abgeordneten zeigen sich von diesem Themenpunkt begeistert — bleiben beim Applaus auf ihren Plätzen sitzen. Der Klimagipfel in Kopenhagen müsse ein Erfolg werden — "sonst verbauen wir uns unsere Zukunft", zeigt sich die deutsche Kanzlerin unbeirrt.

+++ 17.04 Uhr: Zu den Aufgaben des 21. Jahrhunderts zählt die Kanzlerin den Schutz vor einer atomaren Bedrohung. Merkel bekennt sich zur Freundschaft mit Israel und droht dem Iran mit Sanktionen. "Wer Israel bedroht, bedroht auch uns", so die Kanzlerin. Immer wieder wird sie von dem Applaus der Abgeordneten unterbrochen. In Richtung des iranischen Staatschefs sagt sie: "Eine Atombombe in den Händen eines Mannes, der den Holocaust leugnet und Israel droht, darf es nicht geben."

+++ 17.00 Uhr: Merkel lobt "die besondere Freundschaft zwischen Europa und Amerika" und betont die gemeinsame "Wertebasis". Die heutige Generation müsse gemeinsam die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts meistern.

+++ 16.57 Uhr: "Wir Deutschen wissen, wieviel wir Ihnen verdanken", sagte Merkel. Ihr Dank gelte den 16 Millionen in Deutschland über die Jahrzehnte stationierten Soldaten und Diplomaten, ohne die die "Überwindung der Teilung unmöglich gewesen wäre", sagte Merkel, deren Rede vor beiden Kammern des Kongresses in Washington immer wieder von Applaus unterbrochen wird. "Niemals werde ich Ihnen das vergessen."

+++ 16.54 Uhr: Die Kanzlerin gedenkt der Opfer der Nationalsozialisten, bedankt sich bei dem amerikanischen Volk für die Unterstützung in der Nachkriegszeit und nach dem Fall der Mauer vor 20 Jahren.

+++ 16.52 Uhr: Angela Merkel beginnt mit Erinnerungen an ihre Jugend in der DDR. In dieser Zeit habe sie sich nie vorstellen können, eines Tages in die USA zu reisen oder später gar als Kanzlerin vor dem amerikanischen Kongress zu sprechen. Vor dem Mauerfall seien die USA für sie das "Land der Unerreichbaren" gewesen, so die Kanzlerin. "Niemals werden wir den ersten Blick auf den Pazifischen Ozean vergessen", erinnert sie sich an ihre erste Reise in die Vereinigten Staaten im Jahr 1990 in Begleitung ihres Ehemanns.

+++ 16.48 Uhr: Mit rund zehn Minuten Verspätung wird die Kanzlerin von den Parlamentariern empfangen. "Thank you very much", dankt Merkel den Abgeordneten — ihre Rede hält die Kanzlerin auf Deutsch.

+++ 16.33 Uhr: In wenigen Minuten geht es los: Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, ruft die Parlamentarier zur Ruhe auf. Pelosi hatte die Kanzlerin im Juni nach Washington eingeladen. Die amerikanischen Parlamentarier wünschten sich ausdrücklich eine Rede der deutschen Kanzlerin zum 20. Jahrestag des Mauerfalls.

+++ 16.00 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat die Kanzlerin zu Gesprächen im Weißen Haus empfangen. Merkel sei eine "außerordentliche Führerin", sagte Obama und hob Merkels Engagement im Kampf gegen den Klimawandel hervor. Deutschland sei ein "starker Verbündeter" der USA und zum Mittelpunkt einer "außerordentlichen starken Europäischen Union" geworden.

+++ 15.51 Uhr: Angela Merkel will in ihrer Rede vor dem US-Kongress die Rolle der USA auf dem Weg zur Deutschen Einheit würdigen. "Natürlich ist es für mich eine große Ehre, heute von den beiden Häusern des Kongresses zu sprechen", sagte die Kanzlerin unmittelbar dem Treffen mit US-Präsident Barack Obama. Sie wolle dabei vor allem bei dem amerikanischen Volk für die Unterstützung nach dem Fall der Mauer vor 20 Jahren bedanken. "Das werden wir dem amerikanischen Volk nie vergessen", sagte Merkel.

(tim)
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