Die CSU und die Deutsch-Forderung Wer is hier schäbich?

Meinung | Düsseldorf · Inzwischen hat die CSU die Formulierung abgeschwächt, doch für ihre Forderung, Migranten sollten auch daheim Deutsch sprechen, hat die Partei in den vergangenen Tagen viel Kritik geerntet. Grund genug für unsere Autorin Jasmin Buck, das Thema aus Pott-Sicht zu betrachten. Ein (nicht ganz ernst gemeinter) Kommentar.

#yallacsu: Das Netz lästert über den Deutsch-Verstoß
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Foto: dpa

Ich bin ausm Pott, da bin ich wech — und stolz drauf. Klar. Hier und da ham wa da son paar Problemchen. Mitm Hochdeutsch. Da gab et Sätze wie: "Jasmin, tu dir mal dat Schlawannzuch anziehn", oder "Du solls der Schanina nich imma mit die Schüppe aufn Kopp kloppen!", oder "Komm ma bei die Tante, die geht mir dir bei Aldi und tut dich dan Eis kaufn." Und deshalb tun datt Ruhrie-Dialekt viele ja sowatt von schmähen und finden et einfach nur schäbich!

Zum Beispiel die olle CSU. Und der sei jetz gesacht: Ihr habt se doch nich alle aufm Baum! Hömma, falls ihr beschlossen habt abzukratzn, statt von uns ausm Pott oder Menschen mit ausländische Wurzeln akzeptiert zu werden — dann macht ma weiter so!

Wat kommt als nächstes? Wollt ihr uns im Pott jetz auch noch dat Gerundium verbietn? Er iss am spinnen. Ich bin am machen dran. Oder die Hoch-Form von Dativ und Akkusativ im Ruhrpott-Sprech: "Stell mich ma datt Glas auffen Tisch" oder "Ich gehma im Bett." Wir machn dat halt so. Na und?

Kümmert euch mal um wat Wichtigeret als um euer "Mia san mia"-Gehabe. Uns im Pott bleibt wegen eurem plumpen Rückfall in so ne olle Leitkultur-Debatte nämlich die Spucke wech. Und wehe, ihr vonne CSU kommt am Heiligen Abend auch noch auffe Idee, "Schingl Bälls" zu singen. Glück auf!

(jam)
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