Neue Gerechtigkeitsdebatte Die Willkür beim Corona-Bonus für Arbeitnehmer

Analyse | Düsseldorf · Die Kriterien, nach denen eine Prämie für besonders belastete Arbeitnehmer bezahlt wird, sind nicht sonderlich transparent. Große Unternehmen und der öffentliche Dienst sind spendabel, kleinere Firmen eher knausrig. Und das Studierendenwerk zahlt eine Zulage, obwohl sich fast alle Beschäftigten in Kurzarbeit befinden.

 Ärzte und Pflegepersonal besprechen sich in der zentralen Notaufnahme des Uniklinikums Essen. Das Haus hat sich speziell auf Patienten eingestellt, die am Coronavirus erkrankt sind.

Ärzte und Pflegepersonal besprechen sich in der zentralen Notaufnahme des Uniklinikums Essen. Das Haus hat sich speziell auf Patienten eingestellt, die am Coronavirus erkrankt sind.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Die Corona-Krise verlangt vielen Menschen große Belastungen und Einschnitte ab. Die Pflegekräfte und das medizinische Personal arbeiten derzeit mal wieder an der Belastungsgrenze – und darüber hinaus. Kassiererinnen und Sicherheitskräfte in Supermärkten müssen den Ansturm von Kunden meistern, die sich obendrein nicht immer an alle Corona-Regeln halten. Mitarbeiter des Ordnungsamts patrouillieren durch Fußgängerzonen und haben oft mit renitenten Maskenverweigerern zu tun. Klar, dass diese Berufsgruppen in der Corona-Pandemie eine Extrazahlung verdienen. Doch so klar ist die Sache nicht. Es gibt weder eindeutige Kriterien, noch differenzierte Anforderungen, die über den Corona-Bonus entscheiden. Oft ist es so, dass die einen die Prämie erhalten, die anderen nicht. Die Gründe dafür bleiben im Dunkeln.