Hintergrund Wenn die Rente nicht reicht

Düsseldorf (RP). Zu kleine Renten sind auch in NRW ein Massenphänomen: Hier bezogen Ende 2006 mehr als 97 000 Menschen über 65 die staatliche Grundsicherung. Das sind 6,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das Geld soll die Differenz zwischen tatsächlichem Einkommen und dem Existenzminimum ausgleichen.

Durchschnittlich hatte jeder Empfänger nach Angaben des Landesamts für Statistik Anspruch auf 396 Euro netto pro Monat. NRW liegt damit fast genau im Bundesdurchschnitt. Die Bedarfssätze richten sich nach den Lebenshaltungskosten der einzelnen Länder. Der Satz errechnet sich aus dem Existenzminimum von derzeit 347 Euro monatlich plus Miete und Heizkosten.
Deutschlandweit bezogen 2006 gut 370.000 Senioren die staatliche Grundsicherung ­- 2,3 Prozent aller Rentner. Diesen Satz erreichen viele Senioren mit ihrer Rente nicht, obwohl sie jahrelang eingezahlt haben: Die durchschnittliche Rente für einen Mann beträgt derzeit in Westdeutschland 969 Euro, für Frauen sogar nur 465 Euro.

Seit 2003 gibt es in Deutschland eine staatliche Grundsicherung für Senioren, deren Rente nicht zum Leben reicht. Damit soll die so genannte "verschämte Armut” verhindern. Denn Ältere machten vor der Neuregelung ihre Ansprüche auf Sozialhilfe oft nicht geltend, weil sie etwa fürchteten, dass ihre Kinder für die Zahlungen herangezogen würden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort