Pressebericht Wehrpflicht-Verkürzung auf drei Monate?

Berlin (rpo). Einem Zeitungsbericht zufolge plant die SPD-Führung eine Wehrpflicht-Verkürzung auf drei Monate. Auf dem Parteitag im November soll ein entsprechender Antrag für die Beibehaltung der Wehrpflicht bei der gleichzeitigen Verkürzung des Dienstes vorlegen werden. Die SPD hat den Bericht als "reine Spekulation" zurückgewiesen.

Bundeswehr: Helfer, Vermittler, Krieger?
14 Bilder

Bundeswehr: Helfer, Vermittler, Krieger?

14 Bilder
Foto: Streitkräfteamt Bonn

Die "Welt" berichtete in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf die SPD-Wehrexpertin Verena Wohlleben, die Parteiführung wolle dem Parteitag im November einen Antrag für die Beibehaltung der Dienstpflicht bei gleichzeitiger Verkürzung vorschlagen. Eine SPD-Sprecherin bezeichnete den Bericht auf AP-Anfrage als "reine Spekulation", die derzeit nicht ernst zu nehmen sei.

Wohlleben sagte dagegen der Zeitung: "Die Wehrpflicht wird bleiben, auch wenn sie verändert und verkürzt wird". Durch die Verkürzung der Dienstzeit auf drei Monate könnten erheblich mehr junge Männer als heute eingezogen werden. Informationen des Blattes zufolge drängt SPD-Chef Franz Müntefering darauf, ein klares Ja zur Wehrpflicht in den Parteitagsantrag zu schreiben, der bis zum 22. August vorliegen soll.

Die Wehrpflicht war zuletzt 2002 auf nunmehr neun Monate verkürzt worden. Auch der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehr-Verbandes, Bernhard Gertz, machte sich für die Beibehaltung der Wehrpflicht stark. "Ich sehe keine realistische Finanzierbarkeit eines alternativen Modells", sagte Gertz der "Welt". Beim Übergang in ein anderes System wäre die Bundeswehr nicht mehr in der Lage, ihre Einsätze durchzuführen.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort