Verkürzung der Bundeswehrzeit Wehrbeauftragter gegen "Gammeldienst"

Berlin (RPO). Das klingt deutlich. Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter der Bundeswehr, erhofft sich durch die Kürzung des Wehrdienstes ein Ende des "Gammeldienstes". Der SPD-Politiker verspricht sich von der geplanten Verkürzung des Wehrdienstes um drei auf sechs Monate eine Steigerung der Effizienz.

Verkürzung der Bundeswehrzeit: Wehrbeauftragter gegen "Gammeldienst"
Foto: ddp

Im "Deutschlandradio Kultur" sagte Robbe zum derzeitigen Grundwehrdienst: "Ich stelle fest, dass die ersten drei Monate durchaus geprägt sind von einer sinnstiftenden und auch ausgefüllten Zeit. Aber die restlichen sechs Monate, die sind oftmals geprägt von Gammeldienst." Es sei notwendig, diesen Effekt in Zukunft abzustellen. Robbe plädierte dafür, die Verkürzung des Wehrdienstes für ein neues "Konstrukt" zu nutzen und gründlich zu überlegen, wie die sechs Monate gestaltet werden sollten.

Union und FDP haben die Verkürzung des Wehrdienstes in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt. Auf heftige Kritik stieß der Plan beim Bundeswehrverband, dessen Hauptversammlung derzeit in Berlin stattfindet. Er habe große Sorgen, dass die Verkürzung zum Einstieg in den Ausstieg aus der Wehrpflicht werden könnte, sagte der Vorsitzende Ulrich Kirsch.

Dieser Sorgen traten Koalitionspolitiker allerdings entgegen. Auch Robbe schloss eine Abschaffung der Wehrpflicht aus. Sie sei aus verfassungsrechtlichen Gründen geboten, sagte er im ARD-Morgenmagazin. "Die Landesverteidigung begründet die Wehrpflicht. Das steht im Grundgesetz".

(AP/spo)
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