Nach Auftritt beim Karneval CDU-General fordert Entschuldigung von Strack-Zimmermann

Exklusiv | Berlin · Die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann hatte im Aachener Karneval scharf gegen CDU-Chef Merz geschossen. Das kam nicht überall gut an. Was der CDU-Generalsekretär Czaja über die Aussagen denkt und was er von der Politikerin fordert.

 Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) bei ihrem Auftritt in Aaachen.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) bei ihrem Auftritt in Aaachen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Wegen ihrer Angriffe gegen den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz im Aachener Karneval fordert CDU-Generalsekretär Mario Czaja eine Entschuldigung von der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

Czaja sagte unserer Redaktion am Dienstag: „Das war ein neuerliches Unterschreiten von anständigem Umgang und anständiger Sprache.“ Czaja ergänzte, so wie die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses verhalte man sich nicht, „nicht einmal im Karneval. Ich erwarte, dass sich Frau Strack-Zimmermann bei Friedrich Merz entschuldigt und zum Ausdruck bringt, dass das eine Entgleisung war,“ so Czaja weiter. Andere CDU-Politiker sprachen von einer „unterirdischen Rede“ der FDP-Frau.

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Dem Vernehmen nach äußerte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt in der Fraktionssitzung der Union ebenfalls Kritik an Strack-Zimmermann. Merz soll sich nicht eingelassen haben. Anwesend bei der Veranstaltung in Aachen war auch CDU-Präsidiumsmitglied Julia Klöckner. Sie sagte unserer Redaktion: „Karneval ist, wenn man auch über sich Witze machen kann. Aber nur gegen andere unter der Gürtellinie auszuteilen, ist weder witzig noch souverän.“ Auch, wenn es einen parteipolitischen Wettbewerb gebe, „den Anstand sollte man für ein bisschen schnellen linken Applaus nicht zuhause lassen“, so Klöckner.

Strack-Zimmermann hatte bereits am Dienstagmorgen bei Twitter auf die Kritik an ihrem Auftritt reagiert. „Ich finde es völlig in Ordnung, wenn Personen nicht über meine Rede lachen können. Karnevalismus ist nicht gottgegeben“, schrieb die FDP-Frau dort.

“Flugzwerg aus dem Mittelstand“

Was war passiert?

Bei der Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst an Außenministerin Annalena Baerbock war die Düsseldorfer Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann als Schneewittchens Stiefmutter verkleidet in die Bütt gestiegen und hatte in ihrer Rede toxische Männlichkeit in der Politik aufs Korn genommen. Mit Blick auf den CDU-Chef sagte Strack-Zimmermann:

Von Bayern schnell ins Sauerland

zum Flugzwerg aus dem Mittelstand.

Den wollte zweimal keiner haben,

weil er nur schwerlich zu ertragen.

Noch so ein alter, weißer Mann,

Der glaubt, dass er es besser kann.

Die Sitten, so moniert er voller Trauer,
sind nicht mehr wie bei Adenauer.

Nach außen bürgerlicher Schein,

im Herzen aber voll gemein.

Wer vor Krieg geflohen ist,

verhöhnt er als Sozialtourist.

Heißt ein Junge Ali und nicht Sascha,

beschimpft er ihn als Grundschulpascha

und alle Klimaaktivisten

sind für ihn nur Terroristen.

Doch treibt‘s ein Naziprinz zu wild,

Wird der Flugzwerg plötzlich mild.

Beherzt er auf die Schwachen drischt,

weil er gern im Trüben fischt.

Grad die, die christlich selbst sich wähnen,

sollten sich für ihn was schämen.

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