Zeit-Herausgeber wegen Beleidigung schuldig gesprochen Wegen "durchgeknallt": Naumann muss zahlen

Berlin (rpo). General-Staatsanwalt Jürgen Karge sei "durchgeknallt": Dieser Ausspruch Michael Naumanns im Zusammenhang mit der Friedmann-Affäre kommt den Zeit-Herausgeber teuer zu stehen. Das Gericht verurteilte ihn am Mittwoch zu einer empfindlichen Geldstrafe.

"Zeit"-Chefredakteur Michael Naumann ist in der Friedman-Affäre der Beleidigung eines Staatsanwaltes schuldig gesprochen worden. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten entschied am Mittwoch, die Bemerkung des ehemaligen Kulturstaatssekretärs, General-Staatsanwalt Jürgen Karge sei "durchgeknallt", stelle eine Beleidigung dar.

Gegen Naumann wurde eine Geldstrafe von 9.000 Euro verhängt. Er hatte seine Bemerkung in einer Fernsehdiskussion im Juni vergangenen Jahres gemacht. Naumann hatte in der Sendung von einem "Skandal eines durchgeknallten Staatsanwaltes" gesprochen, der in Berlin einen schlechten Ruf habe und zeitweise vom Dienst suspendiert gewesen sei.

Reaktion auf Ermittlungen

Die Fernsehsendung war eine Reaktion auf Ermittlungen gegen den ehemaligen Vize-Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, wegen Drogenkonsums. Der Name Friedman war in Ermittlungen gegen einen Menschhändlerring aufgetaucht, der osteuropäische Frauen zur Prostitution nach Deutschland geschleust hatte.

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