Nachfolger von Jutta Cordt Bundesregierung benennt Sommer als neuen Bamf-Chef

Berlin/Nürnberg · Das Bundeskabinett hat einer Neubesetzung der Bamf-Spitze zugestimmt. Neuer Chef wird Hans-Eckhard Sommer, der bislang im bayerischen Innenministerium für Ausländerrecht zuständig war.

Der Personalwechsel ist Teil einer Reform des Bundesamts, die Innenminister Horst Seehofer (CSU) im Zuge der Affäre um Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Asylbescheiden angekündigt hatte. Seehofer hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die bisherige Chefin Jutta Cordt solle ihren Posten räumen - sie stand erst seit Anfang 2017 an der Spitze der Behörde.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sagte am Mittwoch, Sommer sei "in besonderer Weise für diese Aufgabe qualifiziert". Die Entpflichtung seiner Vorgängerin und ihrer Vertretung erfolge zum 21. Juni. Mit dem personellen Neuanfang solle das Vertrauen der Bevölkerung gegenüber der Behörde wieder gestärkt werden.

Mit Sommer solle die Asylverfahren im BAMF "effizienter und sicherer werden", sagte Seehofer weiter. Der Innenminister betonte, er halte "uneingeschränkt" an der Schaffung von Ankerzentren fest, in denen Asylbewerber für die gesamte Dauer ihrer Antragsprüfung untergebracht werden sollen. Wie bereits angekündigt, wolle er mit den Ländern besprechen, wie diese Zentren jeweils auf die einzelnen Länder zugeschnitten werden könnten.

Sommer würdigte in einem ersten Statement, die Leistungen seiner Vorgänger. Auch bei den stark gestiegenen Flüchtlingszahlen vor drei Jahren sei das Bamf "eben nicht zusammengebrochen". Dies sei eine "große Leistung" seines Vorgängers Frank-Jürgen Weise. Es habe auch Versäumnisse gegeben, sagte Sommer weiter. Mit deren Aufarbeitung habe seine Vorgängerin begonnen. Diese Aufarbeitung solle fortgesetzt werden. Er habe den Anspruch an sich, dass die Asylverfahren möglichst schnell durchgeführt werden sollen, aber trotzdem qualitativen Standards entsprechen sollen.

(wer/dpa/AFP/KNA)
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