Hintergrund Was ist eine "Berliner Rede"?

Düsseldorf (rpo). Horst Köhler hat seine erste "Berliner Rede" gehalten. Es wurden klare Worte erwartet - eine Ansprache, die aufhorchen lassen würde. Warum die "Berliner Rede" heißt, wie sie heißt, und was es damit auf sich hat - hier ist die Erklärung.

Die erste "Berliner Rede" wurde vor neuneinhalb Jahren gehalten - und sorgte für Furore: Der damalige Bundespräsident Roman Herzog las den Deutschen im April 1997 mit seiner "Ruck-Rede" im Berliner Hotel Adlon die Leviten - und begründete zugleich die Tradition der Berliner Rede.

Sie geht zurück auf eine Initiative der "Partner für Berlin", einem Unternehmen, das den Wirtschaftsstandort und die Hauptstadt Berlin vermarktet. Thema und Referent werden dabei vom Bundespräsidenten ausgewählt.

Meistens aber sprach das deutsche Staatsoberhaupt seither selbst: Nur 1998 und 1999 waren als Redner der damalige finnische Präsident Marti Ahtisaari beziehungsweise UN-Generalsekretär Kofi Annan geladen.

Herzogs Nachfolger im Amt des Bundespräsidenten, Johannes Rau, hielt seine erste Berliner Rede im Mai 2000 zum Thema Zusammenleben von Deutschen und Ausländern. Es folgten vier weitere Berliner Reden von Rau - unter anderem zur Gentechnik und zur Globalisierung - die letzte seiner Amtszeit hielt er im Mai 2004.

Sein Nachfolger Köhler verzichtete im vergangenen Jahr wegen des Wahlkampfs auf einen eigenen Beitrag. Seine erste Berliner Rede vom Donnerstag trug den Titel "Bildung für alle", der Bundespräsident hatte dafür die Aula einer Hauptschule im Berliner Problembezirk Neukölln ausgesucht.

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