Redaktionsempfang am Mittwoch Was es bei der RP in Berlin zu feiern gibt

Berlin · Warum lädt die Rheinische Post Politikerinnen, Wirtschaftsvertreter und andere Gäste zum Feiern in ihre Berliner Redaktion ein? Die Leiterin des Hauptstadtbüros und stellvertretende Chefredakteurin, Eva Quadbeck, erklärt, wie der Abend abläuft und was sich die Redaktion davon verspricht.

Fotos: Das war der RP-Parlamentsempfang 2019
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Merkel, Scholz, Spahn - die politische Prominenz zu Gast bei der RP

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Foto: Simone M. Neumann

Einmal im Jahr laden wir das politische Berlin zum Feiern in unsere Redaktionsräume in Berlin ein. Es kommen immer viele Spitzenpolitiker, Wirtschaftsvertreter, Kirchenvertreter, Verbandsleute und Journalisten-Kollegen. Wir freuen uns über den prominenten Besuch, weil er die Relevanz und den Stellenwert der Rheinischen Post in der politischen Berichterstattung belegt.

Da unsere Redaktionsräume aus ein paar Büros und einem Konferenzraum bestehen, geht es bei dem Empfang immer recht eng und rheinisch gemütlich zu. Es gibt Altbier und Hausmannskost vom fliegenden Buffet. Zum Glück bemisst sich die Distanz, die wir zu Politikern wahren, nicht in Zentimetern.

Politik und Journalismus brauchen beides: Distanz und Nähe. Persönlicher Kontakt ist für aufklärenden Journalismus hilfreich. Was ein Politiker meint, wenn er bestimmte Dinge sagt, durchschaut man leichter, wenn man den Menschen kennt. Das Berliner Politik-Geschehen können wir besser auf den Punkt bringen, wenn wir es aus der Nähe verfolgen. Wenn wir die Schwachstellen neuer Gesetze aufdecken, dann gelingt das auch, weil uns ein Politiker der Opposition oder ein anderer Experte darauf aufmerksam gemacht hat. So entsteht aus Nähe wieder Distanz. Politikberichterstattung ist häufig wie ein Puzzle – jedes Gespräch, jede einzelne Information, jede neue subjektive Einschätzung dienen als Teile für das Gesamtbild.

Wenn Politiker A die Arbeit des Kollegen B bewertet – positiv oder negativ – ist es wiederum hilfreich zu wissen, wie die beiden persönlich zueinander stehen. Um dies zu erfahren, müssen wir sie gemeinsam in Aktion erleben – zum Beispiel bei unserem Empfang. Manchmal gibt es überraschende Sympathien über Parteigrenzen hinweg, und andererseits sind sich immer wieder sogenannte Parteifreunde in Wirklichkeit spinnefeind.

Ganz nebenbei ist eine solche Zusammenkunft wie der RP-Empfang für uns eine Info-Börse. Was an diesem Abend gesprochen wird, zählt zu den sogenannten Hintergrundinformationen. Die Gespräche werden nicht veröffentlicht. Aus den Informationen, die an diesem Abend die Runde machen, bekommen wir aber Anregungen und Rechercheansätze für neue Artikel.

Ein solcher Empfang unterstreicht die Bedeutung des RP-Büros in Berlin und sorgt zugleich dafür, dass wir eben diese Relevanz behalten. Die Außenwirkung ist auch wichtig, um während des Jahres interessante Interviews und exklusive Geschichten zu bekommen.

Wir empfangen an einem solchen Abend Politikerinnen und Politiker aller Richtungen. Auf der Einladungsliste stehen unter anderem alle Partei- und Fraktionschefs der im Bundestag vertretenen Parteien. Die Bundeskanzlerin ist eingeladen, alle Minister des Bundeskabinetts und – bei einen NRW-Medium selbstverständlich – viele Vertreter aus Nordrhein-Westfalen, auch Kommunalpolitiker.

Ist ein solcher Empfang nun Arbeit oder Vergnügen? Er ist beides. Dieser Abend ist ein Höhepunkt der Arbeit der Berliner Redaktion, und für neugierige Journalisten ist er eben auch Vergnügen, weil wir sonst nie so viele Spitzenpolitiker auf so wenigen Quadratmetern versammelt haben. Die Dichte der Gesprächspartner ist auch mit Blick auf andere Empfänge in Berlin unser Alleinstellungsmerkmal.

(RP)
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