Verfassungsschutz sieht Gefahr in Bremen Warnungen vor Anschlägen bei Einheitsfeier

Osnabrück (RPO). Der Präsident des Niedersächsischen Verfassungsschutzes, Hans-Werner Wargel, hat vor linksextremistischen Anschlägen bei der bevorstehenden Einheitsfeier in Bremen gewarnt. "Wir beobachten eine starke Mobilisierung gewaltbereiter Linksextremisten im Vorfeld der Einheitsfeier."

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Foto: DDP

Im Internet werde unverhohlen zu Brandanschlägen und Sabotage aufgerufen, zum Teil richteten sich Drohungen auch gegen die Organisatoren, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Nach unseren Erkenntnissen sind die Aufrufe insbesondere den sogenannten Anti-Deutschen zuzurechnen, einer Strömung innerhalb der autonomen Szene." Diese Drohungen seien sehr ernst zu nehmen, betonte Wargel.

Generell sei in der linksextremistischen Szene "eine neue Qualität der Gewaltbereitschaft" zu beobachten. Wargel verwies auf ein 85-seitiges Handbuch mit dem Titel "Prisma", das seit kurzem unter Linksextremen kursiere. "Eine solche Enzyklopädie autonomer Gewalt hat es noch nicht gegeben." Das lasse darauf schließen, dass die Szene Schlimmes vorhabe, warnte Wargel. In der Broschüre werde sehr professionell geschildert, wie man "Brandbomben baut, Straftaten vorbereitet, Spuren vermeidet oder polizeiliche Maßnahmen aushebelt."

Ganz oben auf der Liste der Ziele Autonomer steht nach den Erkenntnissen der Verfassungsschützer auch der bevorstehende Castortransport. "Es gibt eine Reihe von Hinweisen, dass der Castortransport in diesem Jahr von einer größeren Zahl gewaltbereiter Autonomer attackiert werden soll." So würden in einem Abschnitt der linksextremen Broschüre Prisma detailliert Castor-Straftaten beschrieben. "Wir gehen davon aus, dass sich die Situation an der Strecke im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verschärfen wird", warnte Wargel.

(DDP/nbe)
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