Fast 14 Prozent niedriger Wahlbeteiligung in Brandenburg bricht ein

Bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Thüringen zeichnet sich bis zum frühen Nachmittag eine geringe Wahlbeteiligung ab. Vor allem in Brandenburg sind die Einbrüche massiv.

Fast 14 Prozent niedriger: Wahlbeteiligung in Brandenburg bricht ein
Foto: dpa, jew pzi

In Brandenburg gaben nach Angaben des Landeswahlleiters bis 14.00 Uhr nur 22,4 Prozent der rund 2,1 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Das sind 13,9 Prozent weniger als 2009. In Thüringen waren es mit 30 Prozent der 1,8 Millionen Wahlberechtigten 4,5 Prozent weniger als bei 2009. Vor fünf Jahren fanden allerdings am Tag der Landtagswahl auch die Wahlen zum Bundestag statt.

In Brandenburg kann die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke damit rechnen, erneut stärkste Kraft zu werden. Woidke hatte sich bereits mehrfach für eine Fortsetzung der Koalition mit der Linkspartei ausgesprochen. Er kündigte aber auch an, mit der CDU über ein mögliches Bündnis zu reden.

Während in Brandenburg eine Fortsetzung von Rot-Rot wahrscheinlich ist, ist der Ausgang der Wahl in Thüringen offen. Die CDU unter Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht dürfte zwar erneut stärkste Partei werden, sie könnte aber nach 24 Jahren ihre Macht verlieren.

Die bisher mitregierende SPD schließt ein Bündnis unter Führung der Linken und mit Beteiligung der Grünen nicht aus. Die Sozialdemokraten sind in Thüringen nur drittstärkste Kraft, weshalb sie in einer Regierung lediglich Juniorpartner wären. Mit Bodo Ramelow könnte erstmals ein Politiker der Linken Regierungschef in einem Bundesland werden.

Lieberknecht hatte im Vorfeld der Wahl für eine Fortsetzung der schwarz-roten Koalition geworben und vor einem radikalen Richtungswechsel durch ein Bündnis mit den Linken gewarnt.

Nach ihrem Wahlerfolg in Sachsen vor zwei Wochen hat die eurokritische AfD auch gute Chancen, in die Landtage in Erfurt und Potsdam einzuziehen. Eine Zusammenarbeit mit der AfD haben Lieberknecht und Woidke gleichermaßen ausgeschlossen. Die FDP hingegen dürfte in beiden Bundesländern aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr im Parlament vertreten sein.

(dpa)
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