Knapper Ausgang erwartet Wahl in Schleswig-Holstein wird spannend

Kiel (rpo). Wer wird Schleswig-Holstein in den nächsten Jahre regieren? Rund 2,2 Millionen Schleswig-Holsteiner sind am Sonntag zur Wahl eines neuen Landtages aufgerufen. Und Wahlbeobachtern erwarten ein äüßerst knappes Rennen.

Die Wähler entscheiden darüber, ob die CDU mit Herausforderer Peter Harry Carstensen nach 17 Jahren auf der Oppositionsbank wieder in Regierungsverantwortung kommt oder die rot-grüne Koalition von Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) ihre Arbeit fortsetzen kann. In Umfragen liegt das amtierende Regierungsbündnis knapp vor einer möglichen Koalition aus CDU und FDP.

Wahlbeobachter rechnen mit einem knappen Ausgang. Zum Zünglein an der Waage könnte der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) werden. Die Partei der dänischen Minderheit im nördlichsten Bundesland ist von der Fünf-Prozent-Hürde befreit.

Die 61-jährige Simonis ist Deutschlands einzige Ministerpräsidentin. Sie regiert das "Land zwischen den Meeren" seit dem Rücktritt von Ex-Ministerpräsident Björn Engholm 1993. Sollte Simonis die Wahl am Sonntag gewinnen, wäre sie nach dem Rückzug des baden-württembergischen Regierungschefs Erwin Teufel (CDU) in Kürze Deutschlands dienstälteste Ministerpräsidentin.

Pannenserie der Simonis-Konkurrenz

Lange Zeit sah es im Norden nach einem Regierungswechsel aus. Noch vor Monaten lag die SPD in Umfragen abgeschlagen hinter der CDU. Dass die SPD nun wieder auf eine Fortsetzung der Regierungsarbeit hoffen darf, liegt neben der Beliebtheit der Regierungschefin und Rückenwind aus Berlin auch an einer Pannenserie der Konkurrenz.

Der jüngsten Infratest-dimap-Umfrage im Auftrag des NDR vom 10. Februar zufolge darf die SPD mit 41 Prozent der Stimmen rechnen. Die CDU kommt demnach nur auf 36 Prozent. Die Grünen liegen bei 7,5 Prozent und die FDP bei 7 Prozent. Der SSW kommt demnach auf 3 Prozent.

Bei der Landtagswahl 2000 wurde die SPD mit 43,1 Prozent stärkste Kraft. Die CDU erhielt 35,2 Prozent der Stimmen. Die Grünen kamen auf 6,2 Prozent und die FDP auf 7,6 Prozent. Der SSW erhielt 4,1 Prozent.

(afp)
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