Neue Umfrage in Bayern Söders CSU stürzt in Wählergunst auf 37 Prozent ab

München · Die absolute Mehrheit rückt immer weiter in die Ferne: Acht Wochen vor der Landtagswahl in Bayern kommt die CSU einer neuen Umfrage zufolge nur noch auf 37 Prozent.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (Archivbild).

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (Archivbild).

Foto: dpa/Peter Kneffel

Zwei Monate vor der Landtagswahl wird die mangelnde Popularität des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zur Belastung für die CSU. In einer am Montag veröffentlichten neuen Forsa-Umfrage für das RTL/n-tv-Trendbarometer liegt die Regierungspartei nur noch bei 37 Prozent. Über ein Drittel - 34 Prozent - der 1105 im Freistaat befragten Wähler sehen demnach in Söder und der CSU das „größte Problem Bayerns“. Erst an zweiter Stelle kommen die Flüchtlinge (28 Prozent) und der angespannte Wohnungsmarkt (26 Prozent).

Ebenso unerfreulich ist die Lage für die SPD, die nicht von der Schwäche der CSU profitieren kann. Die Sozialdemokraten liegen laut Forsa in Bayern derzeit nur noch auf Platz vier hinter den Grünen, die auf ein Rekordhoch von 17 Prozent kommen. SPD-Spitzenkandidatin Natascha Kohnen sagte bei der Vorstellung ihrer Wahlkampagne ganz allgemein zu den konstant niedrigen Umfragewerten, die Lage sei nicht einfach. „Wir arbeiten wie die Irren“, sagte Kohnen.

Auf Platz drei liegt die AfD mit 13 Prozent, wesentliche Zuwächse haben die Rechtspopulisten in den vergangenen Monaten nicht mehr zu verzeichnen. Die Freien Wähler müssen sich mit acht Prozent der Umfrage zufolge vergleichsweise wenig Sorgen um den Wiedereinzug in den Landtag machen, die FDP mit fünf Prozent hingegen schon.

Söder reagierte demonstrativ gelassen auf die Umfragewerte. „Wenn über 50 Prozent noch unentschlossen sind, sind diese Umfragen ganz interessant, spielen aber keine Rolle“, sagte er dem Sender n-tv. Im übrigen wären 37 Prozent „der beste Wert, den eine Volkspartei in Europa überhaupt hat“. Europaweit sei ein Trend zu beobachten, bei dem das Wahlverhalten immer weiter „zerbrösele“.

Bekannt ist, dass die CSU in Forsa-Umfragen nicht immer, aber häufig etwas schlechter abschneidet als bei anderen Umfrageinstituten. Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer macht aus seiner Abneigung gegen Forsa-Chef Manfred Güllner kein Geheimnis. So hat Seehofer Güllner in den vergangenen Jahren mehrfach beschuldigt, mithilfe von Umfragen Einfluss auf die Politik nehmen zu wollen.

Tatsächlich lag die CSU in keiner anderen Umfrage der vergangenen Monate so tief. Doch der Trend ist auch bei den anderen Umfrageinstituten eindeutig: Es geht für die CSU eher ab- als aufwärts, und Söder fehlt es an Beliebtheit.

(felt/dpa)
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