Hamburg-Wahl Vorläufiges Ergebnis veröffentlicht

Hamburg (RPO). Drei Tage nach der Hamburger Bürgerschaftswahl hat Landeswahlleiter Willi Beiß am Mittwoch das vorläufige Ergebnis bekannt gegeben. Demnach entfallen auf die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Olaf Scholz 48,4 Prozent der Wählerstimmen (2008: 34,1 Prozent).

Scholz jubelt - Ahlhaus wie versteinert
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Die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Christoph Ahlhaus büßte drastisch an Wählerstimmen ein und erreicht nur noch 21,9 Prozent nach 42,6 Prozent 2008. Aufgrund des neuen Hamburger Wahlrechts hatte sich die Veröffentlichung des vorläufigen amtlichen Endergebnisses der Bürgerschaftswahl verzögert.

Die Grünen kommen laut Landeswahlleiter auf 11,2 Prozent (2008: 9,6 Prozent), die Linke auf 6,4 Prozent (2008: 6,4 Prozent). Der FDP, die es 2008 mit 4,8 Prozent nicht in das Hamburger Parlament geschafft hatte, gelingt mit 6,7 Prozent der Wiedereinzug. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,8 Prozent (2008: 63,5 Prozent). Damit wurden das Teilergebnis vom Sonntag nahezu bestätigt.

In der neuen Bürgerschaft erhalten die Sozialdemokraten 62 der 121 Sitze und können somit unter dem neuen Bürgermeister Scholz allein regieren. Die CDU erhält 28 Mandate, die Grünen 14. Die FDP stellt neun und die Linke acht Abgeordnete.

71 Direktkandidaten ziehen in Parlament ein

Die Neuwahl am vergangenen Sonntag war nötig geworden, nachdem das bundesweit erste schwarz-grüne Bündnis auf Landesebene Ende November vorzeitig zerbrochen war.

Nach Angaben von Beiß ziehen 71 Direktkandidaten aus den 17 Wahlkreisen in die Hamburger Bürgerschaft ein. Die restlichen 50 der 121 Sitze in dem Stadtparlament werden prozentual nach den Ergebnissen der Parteien über die Landesliste ermittelt. Zu den prominenten Direktkandidaten gehören etwa die drei früheren Grünen-Senatoren, die Spitzenkandidatin und frühere Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk, Ex-Schulsenatorin Christa Goetsch und Ex-Justizsenator Till Steffen. FDP-Spitzenkandidatin Katja Suding erzielte ebenfalls ein Direktmandat. Von den 71 Wahlkreis-Mandaten erzielte die SPD 37, die CDU 18, die GAL zwölf, die Linke drei und die FDP eines.

Noch kein Zeitplan für Senatsbildung

Unterdessen will Hamburgs künftiger Bürgermeister Scholz schnellstmöglich seinen Zeitplan für eine Senatsbildung und die politischen Themen in seiner Regierungszeit bekannt geben. Bis dahin wolle Scholz allerdings erst mit allen Beteiligten sprechen, sagte ein Parteisprecher am Mittwoch auf dapd-Anfrage. Scholz hatte bereits kurz nach der Wahl angekündigt, dass er nicht nur SPD-Mitglieder in den Senat holen wolle.

Am vergangenen Sonntag waren knapp 1,3 Millionen Menschen in Hamburg zur Wahl aufgerufen. Ihre Stimmabgabe eröffnete das Superwahljahr 2011 mit sieben Landtags- und zwei Kommunalwahlen. Die neue Hamburger Bürgerschaft will sich am 7. März konstituieren.

(apd/felt)
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