Fotos Von Düren nach Berlin – das ist Karl Lauterbach

Karl Lauterbach, der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für Leverkusen, zog aus dem Reichstags-Büro ins Berliner Gesundheitsministerium um. Chefsessel. Im Gepäck hat der Mediziner und oft als Mahner der Nation verschriene Gesundheitsexperte der Sozialdemokraten auf jeden Fall eines: Authentizität. Wir stellen den SPD-Politiker vor.
Karl Lauterbach kam am 21. Februar 1963 als Sohn eines Arbeiters in Düren zur Welt. (Foto aus dem Jahr 2005.) Seine Kindheit verbrachte er im Dorf Oberzier, das zum Kreis Düren gehört. Sein Abitur legte er am Gymnasium am Wirteltor ab, das sich ebenfalls in Düren befindet.
Lauterbach studierte ab 1982 Humanmedizin an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH Aachen) und der University of Texas at San Antonio (UTSA). An der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf wurde er 1991 zum Doktor med. promoviert. Seine Arbeit basierte auf Untersuchungen der University of Arizona zur Kernforschungsanlage Jülich.
Gleichzeitig absolvierte er an der Universität Harvard ein Studium der Gesundheitsökonomie und der Epidemiologie, das er 1992 mit einem „Master of Public Health“ abschloss.
Von 1992 bis 1993 hatte er ein Graduiertenstipendium (Adjunct Professor) der Harvard Medical School inne. In den folgenden zwei Jahren wurde er von der Konrad-Adenauer-Stiftung gefördert, bis er in Harvard seinen Abschluss als Scientiæ Doctor (Sc.D.) erlangte.
Karl Lauterbach schlug zunächst eine wissenschaftliche Karriere ein. Von 1996 an arbeitete er als Gastdozent an der Harvard School of Public Health in Boston.
Von 1998 bis 2005 war er Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) der Universität zu Köln und erlangte seine Professur.
Seit 2008 ist er Lehrbeauftragter an der Harvard School of Public Health in Boston. Während seines politischen Mandats ruht die berufliche Tätigkeit. Eine Approbation beantragte Karl Lauterbach allerdings erst 2010. (Lauterbach im Wahlkampf 2005.)
Lauterbach ist seit 2001 Mitglied der SPD. Zuvor war Mitglied der CDU. „Als ich in den USA war, habe ich mich mit Gerechtigkeitsthemen auseinandergesetzt. Irgendwann konnte die CDU die für mich nicht mehr umsetzen. Heute bin ich 100 Prozent Sozialdemokrat", sagte er 2013 unserer Zeitung in einem Interview. (Im Bild mit Martina Stein, 2007)

Seit 2005 wurde der SPD-Politiker stets per Direktmandat im Wahlkreis Leverkusen – Köln IV in den Bundestag gewählt. Als Gesundheitsexperte war er von 2009 bis 2013 Sprecher und später stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion (2013-2019). Außerdem gehörte er dem Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz als ordentliches Mitglied und dem Finanzausschuss als stellvertretendes Mitglied an. (Foto aus dem Jahr 2019.)

Seit 2021 ist der promovierte Mediziner im Kabinett unter Bundeskanzler Olaf Scholz Gesundheitsminister.

Gerade während der Corona-Pandemie war der SPD-Politiker häufig Gast in Talkshows und klärte als Gesundheitsexperte über die Pandemie auf. Das brachte ihm viel Popularität ein.

Zwischen seinen Talkshow-Auftritten fand Lauterbach auch noch Zeit, um im Opladener Sommergarten Impfungen vorzunehmen.

Karl Lauterbach privat: Er hat insgesamt fünf Kinder. Vier stammen aus der Ehe mit der Ärztin und Epidemiologin Angela Spelsberg, mit der er von 1996 bis 2010 verheiratet war. Seit 2004 lebte das Paar getrennt. Eine weitere Tochter hat er zusammen mit einer Journalistin.
Im März 2021 erzählte er der Zeitschrift „Bunten“, dass ihm „im Moment die Zeit fehle für eine Beziehung, aber Single wolle er nicht bleiben“.
Ansonsten hält sich Lauterbach bezüglich seines Privatlebens weitgehend bedeckt, auch wenn er auf Twitter ab und an private Tweeds absetzt, beispielsweise beim Joggen mit seiner Tochter.

Neben Joggen hält sich der schlanke Minister mit Tischtennis fit. (Foto von 2020.)

Die Fliege war sein Markenzeichen: Oft trug Lauterbach sie in Rot wie hier 2017 in Wahlkampf-Pose. 2021 legte er die Fliege ab und trägt seitdem sein Hemd meist mit einem Knopf offen. Der dpa sagte er: „Fliegen sind aus der Mode“.
Angefangen mit dem Tragen der Fliege hat er als Student. Über 100 Fliegen hat der Professor in seiner Sammlung. Sieben davon spendete er im Sommer 2021 für eine Auktion zugunsten der Kinderhilfe-Stiftung des Senders RTL .

Die Aufnahme entstand beim Rosenmontagszug 2017, als man noch unbeschwert feiern konnte, ob maskiert oder unmaskiert, egal, Hauptsache jeck und alaaf. Ein große Fliege durfte natürlich nicht fehlen.

Stößt nicht nur mit seinen Mahnfeuern gerne an, sondern auch mit Glühwein: Professor Lauterbach, hier mit Liesel Jackmuth.
Bekennender Sozialdemokrat im Kleine-Strolche-Look. Lauterbach sagt von sich selber, dass er lebenslustig sei.
Karl Lauterbach sieht vieles voraus, aber das hat selbst er nicht kommen sehen: Beim Impfen eines Bierfasses bricht Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath der Kopf des Hammers ab. Dem Professor bleibt nur die Rolle des Zuschauers.
Fotos Tipps für jecke Verkleidungen in der Corona-Zeit
