Verteidigungsministerin reist das erste Mal nach Afrika Von der Leyen zu Truppenbesuch in Senegal eingetroffen

Berlin/Dakar · Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist am Mittwoch zu ihrem ersten Truppenbesuch in Afrika eingetroffen. In Senegals Hauptstadt Dakar traf sie deutsche Soldaten und ihren Amtskollegen Augustin Tine.

 Das Foto zeigt die Verteidigungsministerin vor ihrem Abflug nach Afrika.

Das Foto zeigt die Verteidigungsministerin vor ihrem Abflug nach Afrika.

Foto: dpa, pst fdt

Zuvor hatte das Bundeskabinett das Mandat für die deutsche Beteiligung an einer EU-Ausbildungsmission für die Armee im Nachbarland Mali bis Februar 2015 verlängert. Die Mandatsobergrenze steigt zugleich auf 250 Soldaten.

Die Bundeswehr beteiligt sich im Senegal und im benachbarten Mali seit dem Sommer mit derzeit etwa 70 Soldaten an der UN-Mission MINUSMA zur Stabilisierung Malis. In Mali sind die deutschen Streitkräfte zudem seit dem Sommer an der EU-Mission EUTM Mali beteiligt. Derzeit sind dort bislang etwa hundert weitere Soldaten stationiert. Ihre Aufgaben sind die Ausbildung malischer Soldaten und Unterstützung bei der medizinischen Versorgung.

Eine Verlängerung des zunächst bis zum Monatsende laufenden Mandats und eine Aufstockung der Obergrenze von 180 auf 250 Soldaten wurden am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen und müssen nun vom Bundestag beraten werden. "Es geht dabei um Ausbildung und vor allem auch um den Schutz der Ausbilder", sagte von der Leyen kurz vor ihrem Abflug in Berlin.

Mali war nach einem Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Tuareg-Rebellen und mehrere islamistische Gruppen nutzten das Machtvakuum nach dem Sturz des Präsidenten, um vorübergehend den gesamten Norden Malis unter ihre Kontrolle zu bringen. Erst eine militärische Intervention Frankreichs im Januar 2013 stoppte den Vormarsch der Islamisten nach Süden und vertrieb sie aus den Städten. Die Sicherheitslage ist aber nach wie vor angespannt.

Hälfte der Einwohner jünger als 15 Jahre

Die UN-Truppe Minusma soll für Stabilität sorgen und die Zivilbevölkerung schützen. Die Bundeswehr unterstützt den Einsatz etwa mit Lufttransporten und der Betankung von Flugzeugen in der Luft. Der deutsche Beitrag sei "enorm wichtig", sagte von der Leyen. In Mali seien die Hälfte der Einwohner jünger als 15 Jahre. Diese junge Generation werde aber nur in dem Land bleiben, wenn sie dort auch Perspektiven habe. Deshalb sei es wichtig, staatliche Strukturen aufzubauen und für Stabilität zu sorgen.

Es ist der erste Besuch von der Leyens in Afrika seit ihrem Amtsantritt. Begleitet wird sie vom Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Hans-Peter Barthels (SPD), und anderen Abgeordneten sowie dem Vorsitzenden des Bundeswehrverbandes, André Wüstner.

Insgesamt sind derzeit etwa 5000 Bundeswehrsoldaten im Ausland im Einsatz, die meisten von ihnen in Afghanistan und — mit großem Abstand — im Kosovo. Von der Leyen hatte sich zuletzt für ein stärkeres internationales Engagement der Bundeswehr ausgesprochen. Die geplante Aufstockung des Mali-Mandats ist ein erster Schritt, zudem ist die Entsendung eines Lazarettflugzeugs für die Zentralafrikanische Republik im Gespräch.nicht zu kontrollieren.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort