Ministerin bringt Bußgelder ins Gespräch Von der Leyen: Strafen für Eltern von Schulschwänzern

Berlin · Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will Eltern von Schulschwänzern mit Bußgeldern bestrafen. Forscher schätzen, dass regelmäßig etwa zehn Prozent der Schüler vom Unterricht fern bleiben.

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Foto: ddp

"Wenn wir über Langzeitarbeitslosigkeit reden, ist Schuleschwänzen der Anfang", sagte Von der Leyen der "Berliner Morgenpost". Nach einer Schätzung des Deutschen Lehrerverbands bleiben knapp zwei Prozent der zwölf Millionen deutschen Schüler täglich unentschuldigt der Schule fern.

"50 Prozent der Langzeitarbeitslosen hat keinen Schul- oder Berufsabschluss. Das ist das größte gemeinsame Merkmal." Es sei deshalb entscheidend, den Anfängen zu wehren.

"Schule, Polizei, Jugendamt und Familie müssen zusammen Lösungen anbieten, Druck ausüben, Regeln aufstellen und diese auch durchziehen", verlangte die Ministerin. Von der Leyen verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass auch Bußgelder verhängt werden können, wenn Eltern gegen das Schulgesetz verstoßen.

In den Bundesländern reichen die Maßnahmen gegen Schulschwänzer von Beratungsgesprächen über Bußgelder bis hin zum Verweis von allen öffentlichen Schulen oder gar Haftstrafen.

"Bei Eltern kleiner Kinder wirkt das", zeigte sich die Ministerin überzeugt: "Das Prinzip ist richtig - Geldentzug tut weh". Nicht richtig wäre es allerdings, Eltern von Schulschwänzern in solchen Fällen Hartz IV zu kürzen.

"Geld, das wegen Arbeitslosigkeit gewährt wird, kann nicht genommen werden, um den Eltern eine Lektion in Kindererziehung zu erteilen." Der Grundansatz, das Problem über Bußgelder zu regeln, stimme jedoch, da Schwänzer die soziale Gruppe verließen. "Der Weg zurück ist dann unglaublich schwer", zeigte sich von der Leyen überzeugt.

(KNA)
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