Juristische Grauzonen klären Von der Leyen begrüßt Sterbehilfe-Diskussion

Frankfurt/Main (rpo). Die designierte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat die derzeitige Debatte über die aktive Sterbehilfe begrüßt. Diese könne dazu dienen, juristische Grauzonen zu klären, sagte die CDU-Politikerin.

Gleichzeitig lehnte die niedersächsische Sozialministerin die Tötung unheilbar Kranker grundsätzlich ab.

Die Diskussion dürfe nicht auf die Frage verkürzt werden, wie man Leben beenden könne, sagte von der Leyen in der Sendung "Menschen bei Maischberger", die am Dienstagabend ausgestrahlt wird. Sie werde sich mit ganzer Kraft dafür einsetzen, die Hospizbewegung und die schmerzstillende Therapie auszubauen. "Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu geben", wurde sie zitiert. Die designierte Ministerin kündigte an, gegen den Schweizer Sterbehilfeverein Dignitas mit allen rechtlichen Mitteln vorzugehen. Dignitas hatte im September eine Niederlassung in Hannover gegründet.

Die Deutsche Hospiz Stiftung rief unterdessen zu einem offeneren Umgang mit Tod und Trauer auf. Der Tod dürfe nicht weiter tabuisiert werden, erklärt der Geschäftsführende Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch, in Dortmund. Noch immer hätten zu viele Menschen Angst vor Tod und Trauer. Der Gedenkmonat November sorge für eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Thema. Wenn es gelinge, Trauer nicht nur als etwas Negatives zu begreifen, könne aus ihr Kraft geschöpft werden, sagt Brysch. In Vergessenheit geratene Trauerrituale könnten dabei helfen.

(ap)
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