Afghanistan-Abzug Viel Frust nach 20 Jahren Einsatz

Berlin · Über 150.000 Bundeswehrsoldaten haben fast 20 Jahre lang für ein besseres Afghanistan gekämpft, viele ihr Leben gelassen. Dass nach dem Abzug der internationalen Truppe die Taliban auf breiter Front vorrücken, löst Verbitterung aus.

 Soldaten der Bundeswehr steigen bei ihrem Abzug aus Afghanistan im niedersächsischen Wunstorf mit ihrer Truppenfahne aus einen Transportflugzeug vom Typ Airbus A400M der Luftwaffe.

Soldaten der Bundeswehr steigen bei ihrem Abzug aus Afghanistan im niedersächsischen Wunstorf mit ihrer Truppenfahne aus einen Transportflugzeug vom Typ Airbus A400M der Luftwaffe.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

In den aktuellen bestürzenden Nachrichten tauchen sie wieder auf: Feyzabad, Kundus, Masar-e Scharif. Städte im Norden Afghanistans, die immer mehr unter Druck der vorrückenden radikal-islamischen Taliban geraten. Weite ländliche Gebiete haben die Regierungstruppen schon räumen müssen, über tausend Soldaten flüchteten nach Tadschikistan. Videos zeigen, wie Bewohner auf dem Flughafen von Feyzabad verzweifelt die letzten Flugzeuge zu erreichen versuchen. Feyzabad, Kundus, Masar-e Scharif - das stand für erfolgreiches deutsches Engagement in Afghanistan, für militärischen Schutz des zivilen A ufbaus „nach“ den Taliban. Und nun sieht es so aus, als sei alles vergebens gewesen, hätten 59 deutsche Soldaten ihr Leben gelassen, ohne, dass die Bundeswehr etwas nachhaltig bewirken konnte.