Zur Evakuierung ukrainischer Soldaten aus Mariupol Hoffnung im Stahlwerk

Meinung · Die Hafenstadt am Schwarzen Meer Mariupol gilt längst als Symbol des ukrainischen Widerstandes gegen die russischen Angreifer. Putin kann auf größere Geländegewinne nicht wirklich hoffen. Er verschleißt seine Truppen und kann nicht darauf setzen, dass es in seinem Land ewig ruhig bleibt, je länger der Krieg geht. Es droht ein Abnutzungskampf ohne militärischen Gewinn.

Ukrainische Soldaten aus dem Asow-Stahlwerk ergeben sich einem ungewissen Schicksal
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Ukrainische Soldaten aus dem Asow-Stahlwerk ergeben sich einem ungewissen Schicksal

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Foto: AP/Alexei Alexandrov

Es gibt noch Lichtblicke in diesem Krieg. Wenige zwar, aber es gibt sie. Nach wochenlanger Blockade und schwierigen Verhandlungen sollen nun rund 250 ukrainische Soldaten – schwerverletzt oder verletzt – das von russischen Truppen eingekreiste und zuletzt dauerbombardierte Asow-Stahlwerk in Mariupol verlassen können. Ob diese Zusage in einem Krieg, in dem das gesprochene Wort kaum noch etwas gilt, komplett eingehalten wird, muss sich noch erweisen. Wahrheit und Krieg – das geht meist nicht zusammen, weil Propaganda und Krieg ein durchtriebenes Paar sind. Dass Russland jetzt Kämpfer des ukrainisch-nationalistischen Asow-Regiments von der Evakuierung ausnehmen will, zeigt: Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Trotzdem ist die Evakuierung schwerverletzter ukrainischer Soldaten ein Hoffnungsschimmer dafür, dass am Ende dieses Krieges ohnehin eine Verhandlungslösung stehen muss.