Fotos Vertuschungsaffäre kostet Jung das Amt
Auch bei seinem letzten Auftritt als Arbeitsminister am Freitag betonte er, dass er die Öffentlichkeit und das Parlament über seinen Kenntnisstand immer korrekt informiert habe. Die politische Verantwortung für die Informationspanne wolle er mit seinem Rücktritt dennoch übernehmen.
Am Freitag bot er der Kanzlerin seinen Rücktritt als Arbeitsminister an.
Erst am 28. Oktober war der CDU-Politiker auf seinen neuen Ministerposten vereidigt worden.
Neue Berichte zu den tödlichen Luftschlägen in Afghanistan legten nahe, dass er oder sein Ministerium der Öffentlichkeit Informationen verschwiegen haben.
Wegen des umstrittenen Angriffs war Jung schon in seiner Zeit als Verteidigungsminister in die Schusslinie geraten.
Am Donnerstag sorgte dann ein Bericht der "Bild"-Zeitung für Furore im Bundestag.
Das Blatt zitiert aus einem geheimen Bundeswehrbericht und zeigt Bilder aus einem Video. Die Nachricht: Die Bundeswehr wusste bereits am Abend der Luftschläge von zivilen Opfern.
Im Zentrum des Kreuzfeuers stand Jung. Die zentrale Frage: Was wusste der Minister?
Vor Beginn der Sitzung begrüßte Kanzlerin Angela Merkel den Arbeitsminister mit einem Lächeln. Doch beide wussten: Dies sollte kein leichter Tag für Franz Josef Jung werden.
Kurz nach neun Uhr, der Paukenschlag: Jungs Amtsnachfolger Karl-Theodor zu Guttenberg gab die Entlassung von Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan bekannt, Deutschlands oberstem General.
Vor wenigen Tagen hat Guttenberg noch auf seiner Afghanistanreise an seiner Seite im Helikopter gesessen. Von den Geheimbericht der Bundeswehr habe auch er bei seiner Amtseinführung nichts erfahren, sagte Guttenberg.
Die brisanten Informationen seien seinem Vorgänger Franz Josef Jung überhaupt nicht und ihm selbst erst am Mittwoch vorgelegt worden.
Auf der Besuchetribüne saßen neben einer Frau drei junge Soldaten. Ihre Gesichter sprachen Bände: Sie hatten nicht damit gerechnet, an diesem Morgen mitzuerleben. wie ihr oberster General entlassen wird.
Die Grünen forderten auch den Rücktritt Jungs, die SPD legte ihn dem Arbeitsminister nahe.
Jung wies in seiner Erklärung am Donnerstag jedoch alle Vorwürfe zurück.
Auch bei seinem letzten Auftritt als Arbeitsminister am Freitag betonte er, dass er die Öffentlichkeit und das Parlament über seinen Kenntnisstand immer korrekt informiert habe. Die politische Verantwortung für die Informationspanne wolle er mit seinem Rücktritt dennoch übernehmen.