Minister Bahr will Krankenkassen in die Pflicht nehmen Versicherte sollen zu Organspende befragt werden
Frankfurt (RPO). Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) möchte einem Zeitungsbericht zufolge Krankenkassen dazu verpflichten, ihre Versicherten zur Organspende zu befragen. Dabei dürfe es aber keinen Entscheidungs-Zwang geben.
Bei der bevorstehenden Ausgabe der neuen elektronischen Gesundheitskarte sollten gesetzlich und privat Versicherte künftig über das Thema informiert und zu einer Erklärung aufgefordert werden, schreibt die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf einen Entwurfs des Ministeriums zur Änderung des Transplantationsgesetzes.
Die Befragten müssen sich demnach aber nicht direkt für ein Ja oder Nein entscheiden, sondern können auch erklären, dass sie noch Zeit brauchen. Die Kassen sollen verpflichtet werden, qualifizierte Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen.
Die Fraktionschefs von Union und SPD, Volker Kauder und Frank-Walter Steinmeier, hatten vorgeschlagen, die Zahl der gespendeten Organe zu erhöhen, indem jeder Bürger mehrfach in seinem Leben nach seiner Bereitschaft dazu gefragt werde, beispielsweise bei der Ausgabe des Passes oder Führerscheins. Bahr hatte daraufhin betont, es dürfe keinen Zwang zur Entscheidung geben.
