Weniger als im Krankenhaus Mieser Verdienst für Personal bei ambulanten Diensten

Berlin · Teilweise mehr als 1000 Euro Lohnunterschied pro Monat gibt es zwischen Fachkräften in der ambulanten Pflege und in Kliniken oder Heimen.

 Schlecht bezahlt: Pflegekräfte bei ambulanten Diensten (Symbolbild).

Schlecht bezahlt: Pflegekräfte bei ambulanten Diensten (Symbolbild).

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Fachkräfte für Pflege werden bei ambulanten Diensten deutlich schlechter bezahlt als im Krankenhaus oder in einem Pflegeheim. So verdienten Fachkräfte bei ambulanten Diensten im vergangenen Jahr durchschnittlich 2546 Euro monatlich. Die fachlich ausgebildeten Kräfte in Kliniken und Heimen kamen auf einen monatlichen Bruttolohn von 3463 Euro. Das sind 36 Prozent mehr als die Pflegefachkräfte im ambulanten Dienst. Diese Zahlen gehen aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

„Die Beschäftigten in der häuslichen Krankenpflege werden von der Bundesregierung konsequent nicht beachtet“, kritisiert Pia Zimmermann, pflegepolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag. Dabei leisteten sie einen „unschätzbaren Beitrag“ zur Sicherung der Pflege. „Das ist der Nährboden sozialer Spaltung und schlechter Versorgung, vor allem im ländlichen Raum.“ Besonders groß sind die Verdienstunterschiede der Pflegefachkräfte im Osten.

Die ambulanten Pflegedienste sind mit 65 Prozent überwiegend in privater Hand. Bei Diensten mit bis zu zehn Beschäftigten sind sogar knapp 89 Prozent privat geführt. Viele ambulante Pflegedienste seien Kleinunternehmen. Das bedeute kleine Belegschaften und schwache Verhandlungsmacht gegenüber Krankenkassen, kritisierte die Linksfraktion.

(qua)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort