Deutsche Verbotspolitik Mama, Papa und Vater Staat

Meinung | Düsseldorf · Wie stark darf sich die Politik mit Verboten in die Erziehung der Kinder einmischen? Oft ist das Eingreifen des Staates richtig. Trotzdem müssen wir uns gegen eine Verschiebung der Verantwortung wehren.

 Ein Junge nimmt Süßigkeiten aus einem Schrank (Symbolfoto).

Ein Junge nimmt Süßigkeiten aus einem Schrank (Symbolfoto).

Foto: dpa/Oliver Berg

Deutschland diskutiert in diesem Jahr viel über Verbote. Gerade im Kampf gegen den Klimawandel werden immer wieder Restriktionen wie Flug- und Plastikverbote oder ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen thematisiert. Zuletzt sind aber vor allem Verbotsforderungen aufgefallen, die sich um das Kindeswohl drehen. Deutschlands Kinder- und Jugendärzte forderten ein Werbeverbot für speziell an Kinder gerichtete ungesunde Lebensmittel und warnten vor einer zu frühen und intensiven Mediennutzung von Kindern – „Kein Handy vor elf Jahren“. Kurz zuvor hatte Gesundheitsminister Jens Spahn angekündigt, durch ein Ausweiten des Werbeverbots Jugendliche stärker vor unnötigen Schönheitsoperationen schützen zu wollen. Alles gut gemeint, sicher, doch wie stark darf sich der Staat eigentlich in die Erziehung der Kinder einmischen. Und wo liegt die Grenze zwischen institutionalisierter Unterstützung und staatlicher Bevormundung?