Verfassungsschützer aus Thüringen V-Mann wurde angeblich nicht geschützt

Erfurt · Ein weiterer Verfassungsschützer aus Thüringen hat vor dem Neonazi-Untersuchungsausschuss bestritten, eine Top-Quelle in der Neonazi-Szene geschützt zu haben.

"Wir haben weder eine Warnung gegeben, noch eine Hand schützend über ihn gehalten", sagte der Ex-Vizepräsident des Landesamtes, Peter-Jörg Nocken, mit Blick auf den V-Mann Tino Brandt. Brandt, der Kopf des Neonazi-Netzwerks "Thüringer Heimatschutz", hatte 35 Ermittlungsverfahren ohne ein Urteil überstanden.

Polizisten hatte dazu im Ausschuss kaum verhüllt den Verdacht geäußert, dass ihn der Verfassungsschutz vor Razzien gewarnt hatte. So habe Brandt etwa Ermittler morgens um sechs Uhr erwartet und zuvor die Festplatte seines Computers ausgebaut.

"Wir haben in keinem Fall eingegriffen", sagte Nocken. Der Verfassungsschutz habe wenige Informanten in der rechtsextremistischen Szene gehabt. Ohne Brandt wäre das Amt in der Neonazi-Szene "absolut blind" gewesen.

(dpa)
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