Beliebte Ministerin Ursula von der Leyens besonderer Charme

Berlin (RPO). Sie ist des Wählers liebstes Kind - Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Laut einer aktuellen Umfrage nimmt sie im Zufriedenheits-Ranking der Bürger den Spitzenplatz ein - nur Bundespräsident Horst Köhler hat noch mehr Sympathien. Ihr ehrgeiziger Weg, ihre Pläne auch gegen Widerstände durchzusetzen, scheint beim Wähler anzukommen.

Ursula von der Leyen - EU-Kommissionschefin und siebenfache Mutter
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Das ist Ursula von der Leyen

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Foto: AP/Efrem Lukatsky

Berlin (RPO). Sie ist des Wählers liebstes Kind - Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Laut einer aktuellen Umfrage nimmt sie im Zufriedenheits-Ranking der Bürger den Spitzenplatz ein - nur Bundespräsident Horst Köhler hat noch mehr Sympathien. Ihr ehrgeiziger Weg, ihre Pläne auch gegen Widerstände durchzusetzen, scheint beim Wähler anzukommen.

56 Prozent der Wähler sind laut ARD-Deutschlandtrend mit der Arbeit der Ministerin zufrieden. Zwar büßte von der Leyen im Vergleich zum Vormonat zwei Punkte ein, doch der erste Platz ist für sie eine Premiere. Auch wenn sie in der vergangenen Zeit in der monatlichen Umfrage immer eine Rolle auf den vorderen Plätzen spielte, konkurrierte sie dabei stets mit den Ministern Wolfgang Schäuble (CDU), Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) um die besten Positionen.

Ihr Wechsel ins Arbeitsministerium hat von der Leyen alles andere als geschadet. Kaum im Amt setze sie in der ihr eigenen Art sofort den Finger auf die Wunde, kümmerte sich um die Neuordnung der Jobcenter. Eine vordringliche Aufgabe, da das Verfassungsgericht die bestehende Regel bemängelt hatte.

Kritik aus den eigenen Reihen

Dass sie dabei auch immer wieder auf Kritik aus den eigenen Reihen stößt, scheint die siebenfache Mutter nur noch in ihrer Arbeit zu bestärken. Beim Thema Jobcenter vermittelte die Ministerin zwischen Bund und Ländern und konnte nach langem Streit tatsächlich die von den Ländern geforderte Grundgesetzänderung durchsetzen. Nun soll die Reform bis zur Sommerpause unter Dach und Fach sein.

Auch beim Streit um die Hartz-IV-Sätze, die vor allem FDP-Chef Guido Westerwelle enorme Sympathiewerte gekostet hat, mischte sich die Ministerin ein und unterstrich die Bedeutung der Hilfen für Arbeitslose: "Es ist ein Gütesiegel der sozialen Marktwirtschaft, dass wir Menschen nicht aufgeben, sondern dass wir gerade denjenigen, die in eine Notlage gekommen sind, auch Aufstiegsperspektiven wieder geben." Zudem warnte sie davor, Langzeitarbeitslose als arbeitsunwillig über einen Kamm zu scheren - und traf damit erneut den Nerv der Gesellschaft.

Die Ministerin weiß, welche Themen sie besetzen muss, um beim Wähler anzukommen. Doch es erscheint bei ihr nie so, als verfolge sie genau dieses Ziel, sondern als stehe sie mit Ernsthaftigkeit und Verbissenheit hinter dem, was sie anpackt. Nicht umsonst wurde sie öfter als das "soziale Gewissen" der CDU bezeichnet, die das Image der Partei aufpoliert hat und mit ihrer Politik das den Sozialdemokraten eigene Themenfeld besetzt hat.

Sozialrelevante Themen

Schon in ihrer Zeit als Familienministerin setzte sie auf sozial relevante Themen. Ob ihr großes Ziel Elterngeld oder der Ausbau der Kinderbetreuung — all das kam beim Wähler an. Herbe Kritik musste sie beim Thema Internetsperren gegen Kinderpornografie einstecken - gerade bei den Internet-Usern, was ihr den Namen "Zensursula" einbrachte.

Zwar konnte sie die Internetprovider von einer freiwilligen Kontrolle überzeugen, die neue schwarz-gelben Koalition allerdings setzte schließlich auf das Prinzip Löschen statt Sperren. Geschadet hat der Politikerin das nicht in ihrem Ansehen. Dass nun auch die EU für europaweite Sperren eintritt, ist ein kleiner Triumph für von der Leyen.

Dass sie nun den Spitzenplatz belegt, hängt aber auch mit den Abstürzen anderer Politiker zusammen. So hat Verteidigungsminister zu Guttenberg in der Kundus-Affäre herbe Kritik einstecken müssen. Ganze 14 Punkte musste der CSU-Politiker (55 Prozent) in der Umfrage abgeben, bei der seit Anfang des Jahres stets Platz eins belegt hatte.

Auch die Kanzlerin (55 Prozent) musste bei dem Ranking sieben Punkte abgeben müssen, während Finanzminister Schäuble konstant bei 53 Prozent Zustimmung lag.

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