Verteidigungsministerin in Afghanistan Von der Leyen will "effektive und günstige" Ausrüstung für Bundeswehr

Masar-i-Scharif · In der Debatte um explodierende Kosten für Rüstungsprojekte hält die neue Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) eine ausgewogene Linie zwischen dem Bedarf der Bundeswehr und der Finanzierung für nötig.

Dezember 2013: Von der Leyen in Afghanistan
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Die deutsche Streitkräfte bräuchten "effektive Ausrüstungssysteme und kostengünstige", sagte Ursula von der Leyen am Montag bei ihrem Truppenbesuch im nordafghanischen Masar-i-Scharif. "Das Wichtigste" sei jedoch "der Mensch und nicht die Frage der Materialkosten". "Das Material muss so gut sein, dass die Menschen, die hier arbeiten, auch geschützt sind", sagte von der Leyen.

"Ausrüstung und Ausbildung gehören ganz eng zusammen", führte die Ministerin weiter aus. Die Soldaten der Bundeswehr müssten "gut geschützt sein, damit sie ihre Aufgabe auch gut wahrnehmen können und natürlich zum Schutz der Bevölkerung mit modernstem Material beitragen können". "Da wird noch viel in der Tiefe zu diskutieren sein", sagte von der Leyen.

Von der Leyens Vorgänger Thomas de Maizière (CDU) war wegen Problemen beim Drohnenprojekt Euro Hawk und bei anderen Rüstungsvorhaben unter Druck geraten. Das Euro-Hawk-Projekt war im Mai wegen fehlender Zulassung für den deutschen Luftraum gestoppt worden, nachdem bereits Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe getätigt worden waren.

Von der Leyen war am Sonntag zu ihrem zweitägigen Antrittsbesuch im Camp Marmal eingetroffen. Die 55-Jährige ist seit Dienstag im Amt und die erste Frau an der Spitze des Bundesverteidigungsministeriums. In Afghanistan sind derzeit noch etwa 3000 Bundeswehrsoldaten stationiert.

Der Kampfeinsatz der internationalen ISAF-Truppe soll Ende 2014 enden. Auch danach sollen aber ausländische Soldaten in dem Land bleiben, um etwa afghanische Sicherheitskräfte auszubilden. Auch Deutschland will sich an weiteren Missionen beteiligen, Einzelheiten sind aber noch unklar.

(AFP)
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