Corona-Schutzimpfung Unterschiedlicher Fortschritt bei Impfungen in Pflegeheimen

Berlin · In einigen Bundesländern sind bereits fast alle Pflegeheimbewohner geimpft worden, in anderen nur etwas mehr als die Hälfte. In diesem Monat soll aber allen Pflegebedürftigen in Heimen ein Impfangebot gemacht werden können, heißt es aus den Landesministerien.

 Eine Bewohnerin eines Pflegeheims erhält eine Corona-Impfung (Archiv).

Eine Bewohnerin eines Pflegeheims erhält eine Corona-Impfung (Archiv).

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Die Bundesregierung hatte gemeinsam mit den Ländern das Ziel ausgegeben, besonders Corona-gefährdete Gruppen wie Hochbetagte und Pflegebedürftige zuerst mit Corona-Imfpstoffen versorgen zu wollen. In den Bundesländern zeichnet sich jedoch ein uneinheitliches Bild ab, wie schnell das derzeit geschieht.

So zitiert das „Ärzteblatt“ aus einem Papier des Bundesgesundheitsministeriums, wonach beispielsweise alle Pflegeheime in Berlin mit Erstimpfungen versorgt worden sind, zwei Drittel bereits mit Zweitimpfungen. Auch in den anderen Stadtstaaten Hamburg und Bremen sind die Impfungen in Pflegeheimen weit vorangeschritten.

In den Flächenländern ist das allerdings schwieriger. In Baden-Württemberg wurden dem Bericht zufolge bislang nur 42 Pro­zent der stationären Pflegeeinrichtungen für eine Erstimpfung angefahren und 13 Prozent der Einrich­tungen für eine Zweitimpfung.

Etwas besser ist die Situation in Bayern und Hessen. In Bayern liegt die Quote bei 63 Prozent. Nach Angaben der hessischen Landesregierung sind es dort 64 Prozent. Das bedeutet, dass 37.329 Pflegebedürftige in Heimen mit der Erstimpfung versorgt wurden. Das Ziel der schwarz-grünen Koalition in Hessen ist es, im Laufe des Februar alle Heimbewohner eine Erstimpfung anbieten zu können. Das teilte ein Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Vorne liegen dem Papier des Gesundheitsministeriums zufolge NRW und Rheinland-Pfalz. „In 90 Prozent der Pflegeeinrichtungen sind Erstimpfungen durchgeführt worden und davon sind in 46 Prozent der Pflegeeinrichtungen Zweit­impfungen durchgeführt worden“, heißt es laut „Ärzteblatt“ über Nordrhein-Westfalen. Das Ziel, bis Mitte Februar allen Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen bis Mitte Februar ein Impfangebot zu machen, werde erreicht.

Ein Sprecher des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass bis zum 1. Februar 37.618 Impfungen bei Pflegeheimbewohnern vorgenommen wurden, davon mehr als 4400 Zweitimpfungen. Das entspricht einem Anteil von knapp 90 Prozent. „Unser Ziel ist es, bis etwa Mitte Februar Impfungen in allen Einrichtungen durchgeführt zu haben“, so der Sprecher. Auch im Saarland geht es mit den Impfungen voran. Insgesamt erhielten 31.968 Personen eine Impfung, davon knapp 10.000 eine Zweitimpfung.

Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, pochte auf ein höheres Tempo. „Der Impfgipfel hat deutlich gezeigt: wir werden bis zum Ende des Jahres mehr als genug Impfstoff für alle Menschen in Deutschland zur Verfügung haben! Aber die momentan noch bestehenden Engpässe lassen sich nicht wie von Zauberhand lösen.“ Deshalb müssten die Impfungen mit dem erst einmal vorhandenen Impfstoff möglichst einheitlich und gut organisiert durchgeführt werden. „In vielen Bundesländern haben wir gerade schon in den Pflegeinrichtungen sehr hohe Impfquoten“, sagte Westerfellhaus. „Gleichzeitig muss mit dem größeren Angebot an Impfstoffen – etwa dem neu zugelassenen Impfstoff von AstraZeneca – auch die Impfverordnung angepasst werden, so dass auch Einzelfallentscheidungen für jüngere Menschen mit schweren Vorerkrankungen und deren Pflegepersonen getroffen werden können“, so der Pflegebevollmächtigte.

(jd)
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