Geld für Sanierungsplan Unions-Fraktionsvize gegen Opel-Hilfe

Peking/Rüsselsheim (RP). In der Diskussion um Staatshilfen für die Opel-Restrukturierung stößt US-Autobauer General Motors auf Widerstand in der Unionsfraktion. Vize-Fraktionschef Michael Fuchs sprach sich gegenüber unserer Redaktion gegen solche Hilfen aus.

Streit um Opel - die wichtigsten Akteure
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"Wir haben klare Kriterien für die Inanspruchnahme von Geldern aus dem Deutschlandfonds vereinbart. Eine zentrale Bedingung ist, dass das Hilfe suchende Unternehmen vor dem 1. Juli 2008 gesund und mit einer langfristigen Perspektive versehen war. Das sehe ich bei GM/Opel nicht", sagte Fuchs.

Dagegen setzt GM weiter auf Hilfen der Bundesregierung. Europachef Nick Reilly widersprach der Vorstellung, wonach die Opel-Mutter in den USA genügend Geld hat, um ihre europäische Tochter selbst zu sanieren. "Das ist nicht der Fall", betonte der Manager. Man erwarte auch von der deutschen Regierung Geld für den Sanierungsplan.

Der Manager verwies darauf, dass GM Geld für die Umstrukturierung in den USA brauche. Ein Teil des Betrages müsse auch für unvorhersehbare Katastrophen beiseitegelegt werden. Außerdem brauche man wegen des schwachen US-Marktes Geld, um die Zeit bis 2011 zu überbrücken. "Wir müssen auch Kredite an die US-Regierung zurückzahlen. Außerdem handelt es sich um Steuergeld. Wir können einen Teil davon außerhalb der USA ausgeben, aber nicht alles", sagte Reilly. Bei der Diskussion über Staatshilfen aus Europa verwies er auf den Zulieferer Magna, der gemeinsam mit der russischen Sberbank Opel kaufen wollte. Die Bundesregierung habe das Konsortium unterstützen wollen, deswegen erwarte man jetzt auch Hilfe. Er sei optimistisch, betonte Reilly. "Wir wären enttäuscht, wenn Deutschland das einzige Land wäre, das sich nicht beteiligt." Für den Umbau des Europageschäftes braucht GM nach eigenen Angaben 3,3 Milliarden Euro. Davon sollen 2,7 Milliarden Euro die europäischen Regierungen bereitstellen.

In der Modellpalette von Opel sieht Europa-Chef Reilly Lücken. Der Hersteller brauche einen Kleinstwagen, so der Manager: "Das wird unsere oberste Priorität." Zugleich betonte Reilly die Bedeutung von Nutzfahrzeugen für das Geschäft. Opel stellt bislang den Combo-Kastenwagen und die Lieferwagen Movano und Vivaro her.

(brö/ap)
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