Fanatiker früh genug erkennen Union ruft Moscheen zu Wachsamkeit auf
Osnabrück (RPO). Angesichts der akuten Terrorgefahr hat die Union die 2500 Moscheegemeinden in Deutschland zu erhöhter Wachsamkeit und besserer Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden aufgefordert. Mögliche Fanatiker sollen frühzeitig erkannt werden.
Terrorwarnung - Was man jetzt beachten sollte
"Die Moscheegemeinden sind aufgerufen, angesichts der zugespitzten Lage besonders wachsam zu sein und nach möglichen Fanatikern in den eigenen Reihen Ausschau zu halten", sagte der integrationspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stefan Müller (CSU) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe).
Die große Mehrheit der Muslime in Deutschland habe mit Terrorismus nichts zu tun, betonte Müller. "Es liegt auch in ihrem eigenen Interesse, den Missbrauch des Islams durch Radikale zu verhindern." Der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe appellierte an die Moscheegemeinden, "die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden zu intensivieren und in Verdachtsfällen frühzeitig Hinweise zu geben".
Muslimfeindliche Straftaten erfassen
Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hat unterdessen eine separate Erfassung muslimfeindlicher Straftaten in Deutschland gefordert. "Die Sicherheitsbehörden müssen das Ausmaß muslimfeindlicher Straftaten systematisch statistisch erfassen", sagte Kolat der "Frankfurter Rundschau".
Zwar differenzierten die Verfassungssschutzämter in ihren Rechtsextremismus-Statistiken zwischen ausländer- und fremdenfeindlichen sowie antisemitischen Delikten, Muslimfeindlichkeit aber tauche als Tatmotiv nicht auf.
Kolat beklagte eine Zunahme von Hassmails mit Drohungen und Beleidigungen, die teils "sicher strafrechtlich relevant" seien. Sorgen mache ihm der Zeitung zufolge vor allem, "dass unter solchen Schmähungen anders als früher immer öfter der volle Name steht". Die Schreiber fühlten sich anscheinend sicher, sagte Kolat dem Blatt.
