Wahltrend Union liegt nur noch knapp vor der SPD

Berlin · Die SPD befindet sich nach ihrem Wahlsieg in Nordrhein-Westfalen auch bundesweit im Aufwind: In einer Umfrage des INSA-Meinungstrends käme die CDU/CSU nur noch auf 33 Prozent der Stimmen (minus ein Prozentpunkt), wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.

Vierte Kabinettsumbildung nach Röttgen-Rauswurf
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Foto: dpa, Bernd Thissen

Die CDU läge damit nur noch knapp vor der SPD, die ihr Ergebnis im Vergleich zur Vorwoche um drei Prozentpunkte auf 32 Prozent steigern konnte.

Drittstärkste Kraft würden die Grünen (14 Prozent), gefolgt von den Piraten (acht Prozent, minus ein Prozentpunkt) und der Linkspartei (sechs Prozent). Die FDP käme mit vier Prozent (minus ein Prozentpunkt) nicht mehr ins Parlament.

Die Umfrage wurde im Auftrag der "Bild-Zeitung" durchgeführt.

Vertrauensverlust gegenüber Merkel

Die Entlassung von Norbert Röttgen hat in der NRW-Landesgruppe scharfe Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgelöst. Nach Informationen unserer Redaktion schilderten CDU-Abgeordnete bei der Sitzung am Montagabend, die Parteibasis habe "schockiert" auf den Rauswurf des NRW-Landesvorsitzenden aus dem Bundeskabinett reagiert.

"Das ist ein Affront gegen die NRW-Landesgruppe und gegen alle Wahlkämpfer", sagte demnach der Abgeordnete Uwe Schummer. Der Politiker habe einen "Vertrauensverlust gegenüber Angela Merkel" festgestellt und darauf verwiesen, dass sich insbesondere bürgerliche Wähler für die "Charakterfrage" interessierten, wie Menschen miteinander umgingen. Mehrere Abgeordnete forderten, in die Analyse tiefer einzusteigen. Röttgen sei nicht die alleinige Ursache für das Wahldebakel gewesen.

Röttgen wird heute entlassen

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsbundestagsfraktion, Peter Altmaier (CDU), tritt am Dienstag offiziell sein neues Amt als Bundesumweltminister an. Bundespräsident Joachim Gauck wird Altmaier im Schloss Bellevue seine Ernennungsurkunde überreichen. Gleichzeitig wird Gauck Altmaiers Vorgänger Norbert Röttgen (CDU) offiziell entlassen.

Die anschließende Amtsübergabe im Bundesumweltministerium werde intern erfolgen, erklärte eine Ministeriumssprecherin. Wann Altmaier seinen Amtseid im Bundestag ablegen wird, ist nach Angaben der Bundestagsverwaltung noch offen.

(REU/RP/dapd)
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