ARD-Deutschlandtrend Merkel gewinnt an Zustimmung — Seehofer sackt ab

Köln · Bundeskanzlerin Angela Merkel hat laut einer Umfrage bei den Wählern wieder deutlich Zustimmung gewonnen. Im ARD-Deutschlandtrend zeigten sich 54 Prozent der Befragten mit ihrer Arbeit zufrieden.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) findet bei den Bürgern wieder mehr Zustimmung. Im ARD-Deutschlandtrend zeigten sich 54 Prozent mit der Politik der Kanzlerin einverstanden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) findet bei den Bürgern wieder mehr Zustimmung. Im ARD-Deutschlandtrend zeigten sich 54 Prozent mit der Politik der Kanzlerin einverstanden.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Im Vormonat hatte sie in der Umfrage mit nur 45 Prozent den schlechtesten Wert seit fünf Jahren erreicht. Vor allem ihre umstrittene Flüchtlingspolitik hat Merkel Sympathien gekostet.

Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, der beharrlich eine restriktivere Flüchtlingspolitik fordert, sackte in der Beliebtheitsskala deutlich ab. Er kommt im Deutschlandtrend, der im Auftrag der ARD-"Tagesthemen" durchgeführt wurde, derzeit nur noch auf 37 Prozent Zustimmung. Das ist ein Minus von sieben Punkten im Vergleich zum September. Damals lag er nur einen Punkt hinter Merkel.

Auf Platz eins der Liste der beliebten Politiker liegt Außenminister Frank-Walter Steinmeier. 75 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden (plus zwei Punkte im Vergleich zum Vormonat). Ihm folgt Finanzminister Wolfgang Schäuble mit 63 Prozent Zustimmung (minus zwei Punkte).

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, bliebe die Union stabil bei 33 Prozent. Die SPD verliert einen Punkt auf 22 Prozent. Linkspartei und Grüne liegen unverändert bei neun und elf Prozent. Die FDP verbessert sich um einen Punkt auf sechs Prozent. Die AfD verharrt bei 14 Prozent.

Der ARD-Deutschlandtrend hat auch die Flüchtlingskrise thematisiert. 63 Prozent der Bürger halten eine Lösung der Flüchtlingskrise auf europäischer Ebene in naher Zukunft für nicht realisierbar (-1 Punkt im Vergleich zum März). 35 Prozent halten sie für realisierbar. Das sind drei Punkte mehr im Vergleich zur Umfrage im März. Die Vermittlung von Sprachkenntnissen sei bei der Integration von Flüchtlingen die zentrale Aufgabe der Politik. 85 Prozent halten diesen Punkt für eine sehr wichtige Aufgabe.

74 Prozent der im Deutschlandtrend Befragten halten zudem die Integration von Flüchtlingskindern in den Schulen für sehr wichtig. 62 Prozent halten die Vermittlung deutscher Grundwerte für eine sehr wichtige Aufgabe der Politik. Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt finden 53 Prozent der Befragten sehr wichtig. Die angemessene Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen ist 42 Prozent der Befragten sehr wichtig.

(rent/dpa/reu)
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