Rot-Grün wieder vorn Umfrage: Punktverlust für die Union

Berlin · Rot-Grün liegt nach einer Umfrage in der Wählergunst wieder vor Schwarz-Gelb, hätte aber derzeit bei einer Bundestagswahl keine Mehrheit. Die Union büßt danach leicht an Sympathien ein, die FDP bleibt bei nur 3 Prozent und käme nicht wieder in den Bundestag.

Das ergibt ein am Mittwoch veröffentlichter "Wahltrend" von "Stern" und RTL.

CDU und CSU verlieren nach der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt und liegen bei 37 Prozent. Die SPD kommt auf 26 Prozent, die Grünen erreichen 15 Prozent.

Die Linke hält sich bei 8, die Piraten verharren bei 5 Prozent. Die Werte wurden vor dem Koalitionsausschuss ermittelt, der am Sonntag das umstrittene Betreuungsgeld und die Abschaffung der Praxisgebühr beschlossen hat.

Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück dagegen hat es weiter schwer gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Könnten die Deutschen ihren Regierungschef direkt wählen, würden sich 29 Prozent für Steinbrück entscheiden, 50 Prozent für Merkel. Auch die Offenlegung seiner Vortragshonorare hat Steinbrück wenig eingebracht.

Obwohl die Arbeitslosigkeit in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eher gering ist, blickt die Mehrheit der Bürger eher pessimistisch in die Zukunft. 55 Prozent erklärten, sie fürchteten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse. Nur 13 Prozent rechnen mit einer Verbesserung.

Manfred Güllner, Chef des Umfrageinstituts Forsa sagte dem "stern", jede Meldung über Kurzarbeit etwa in der Autoindustrie wecke bei den Deutschen Zukunftsängste. Ein Grund für den Pessimismus liege aber auch darin, dass die realen Nettoeinkommen tendenziell sinken würden. Preissteigerungen oder Gebührenerhöhungen würden die Stimmung der Bürger zusätzlich negativ beeinflussen.

(dpa)
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