Kommentar Ulla Schmidt, Steinmeiers Last

Düsseldorf (RP). Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt mit der seltsam hohen Meinung von sich als Staatsperson ist zurück aus dem Costa-Blanca-Urlaub in die Heimat gestolpert. Gestützt wird die Frau mit dem umfassenden Transport-Anspruch in allen öffentlichen und privaten Lebenslagen von Abhängigen ihres Ministeriums.

Ulla Schmidt - Ministerin mit vielen Feinden
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Gestürzt ist sie bislang nicht. Das kann geschehen, erscheint jedoch als unwahrscheinlich, denn Frau Schmidt ist von hartem Holz. Es ist ja auch in Ordnung, dass erst einmal der Bundesrechnungshof prüft, ob und wie die Ministerin Geld, das ihr nicht gehört, verschleudert hat. Bis zum Beweis des Gegenteils trifft sie rechtlich keine Schuld.

Eine politische Belastung ist sie zweifellos. Sie hat durch tagelang zelebrierte Dickfelligkeit, gepaart mit Selbstgerechtigkeit ("Das steht mir zu"), eine zwischen Hohn und Zorn schwankende Öffentlichkeit mit lächelnder Dreistigkeit behelligt und so ein verkümmertes Gespür für Maß und Selbstkritik offenbart. Erst gestern hörte man von ihr Verständnis für "Irritation und Kritik" der Steuerzahler. Immerhin ein Hauch von Einsicht.

SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier, der heute sein Leistungsteam für den Wahlkampf vorstellt, musste auf Schmidt verzichten. Sie wäre dem Pechvogel des politischen Sommers bis auf Weiteres nicht Garant für Auftrieb, sondern ein Mühlstein am Hals.

(RP)
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