„Handle und sage klare Worte“ Zehn SPD-Chefs rufen Schröder zur Abkehr von Putin auf

Berlin · Die amtierenden SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil sowie acht ehemalige Parteichefs haben den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder dazu aufgerufen, sich von Kreml-Chef Wladimir Putin zu distanzieren.

„Handle und sage klare Worte“, heißt es in dem Brief, über den das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet und der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Angesichts des Kriegs in der Ukraine gehe es jetzt darum, „unmissverständlich sich auch gegen das kriegerische Handeln von Präsident Putin zu stellen“.

Weiter heißt es in dem Schreiben: „Der Blick vieler Menschen richtet sich auf Dich. Und Du entscheidest in diesen Tagen selbst, lieber Gerhard, ob Du auch zukünftig ein geachteter Sozialdemokrat bleiben willst.“ Wenn Schröder nicht öffentlich eine Erklärung abgebe, werde man sich „in diesem Sinne“ äußern, schrieben die aktuellen und früheren Parteichefs bereits am 3. März, wie nun bekannt wurde. Unterzeichnet haben noch Norbert Walter-Borjans, Andrea Nahles, Martin Schulz, Kurt Beck, Franz Müntefering, Matthias Platzeck, Rudolf Scharping und Björn Engholm. Nicht unterschrieben haben die früheren SPD-Chefs Sigmar Gabriel und der zur Linkspartei gewechselte Oskar Lafontaine.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die SPD-Spitze hatten den früheren Regierungschef und Parteivorsitzenden bereits aufgefordert, wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine seine Posten bei russischen Staatsunternehmen zu räumen. Über eine Antwort Schröders wurde bisher nichts bekannt.

(felt/dpa)
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