Internationale Beziehungen in Kriegszeiten Rückfall in Freund-Feind-Denken

Analyse | Düsseldorf · Der russische Angriffskrieg verändert auch, wie Staaten über internationale Beziehungen denken – und wie sie handeln. Auch Deutschland spricht oft nicht mehr von „schwierigen Partnern“, sondern offen von Rivalen – etwa mit Blick auf China. Welche Folgen das hat.

 Zerstörtes Porträtbild des russischen Präsidenten Putin.

Zerstörtes Porträtbild des russischen Präsidenten Putin.

Foto: AP/Efrem Lukatsky

Russlands Krieg gegen die Ukraine bedeutet nicht nur Leid für die betroffenen Menschen und Zerstörung von Städten und Infrastruktur. Es gibt auch mentale Folgen, die teils erst nach und nach erkennbar werden. Etwa die Rückkehr zu einem Denken in Freund-Feind-Kategorien und zu einer Wahrnehmung der Welt in rivalisierenden Blöcken. War es nicht naiv anzunehmen, mit der Globalisierung wachse etwas zusammen, würden ideologische Gegensätze abgeschliffen, Kriege unwahrscheinlicher?