Rede an die Nation von Kanzler Scholz „Putin wird nicht gewinnen“

Analyse | Berlin · Putin führt Krieg gegen Kiew. Der grüne Vizekanzler Habeck sagt, wir waren zu naiv. In einer TV-Ansprache an die Nation widerspricht Scholz. Putin habe alle Angebote in den Wind geschlagen. Gelingt es dem Kanzler, wie einst Helmut Schmidt entschlossen zu führen und Europa zusammenzuhalten?

Vor neun Tagen redeten sie im Kreml noch miteinander: Bundeskanzler Olaf Scholz versuchte vergeblich, Russlands Präsident Wladimir Putin von einem Krieg in der Ukraine abzuhalten.

Vor neun Tagen redeten sie im Kreml noch miteinander: Bundeskanzler Olaf Scholz versuchte vergeblich, Russlands Präsident Wladimir Putin von einem Krieg in der Ukraine abzuhalten.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Als in der Nacht die Meldungen von ersten Angriffen russischer Truppen die Runde machen, eilt Olaf Scholz am frühen Morgen aus seiner Wohnung in Potsdam ins Kanzleramt. Der schlimmste Fall, ein Krieg mitten in Europa, ist eingetreten. Scholz beruft für 10.00 Uhr das Sicherheitskabinett ein. Gut 90 Minuten später tritt er das erste Mal im Kanzleramt vor die Kameras: „Der 24. Februar ist ein furchtbarer Tag für die Ukraine und ein düsterer Tag für Europa.“ Putin breche abermals eklatant das Völkerrecht, bringe Leid und Zerstörung über seine Nachbarn, die Ukrainer, das Brudervolk der Russen. Dafür gebe es keine Rechtfertigung: „Dieser Krieg ist Putins Krieg!“, sagt er später am Abend in einer TV-Ansprache an die Deutschen.