Krieg in Osteuropa Merz hält Nato-Eingriff in der Ukraine für denkbar

Berlin · CDU-Chef Friedrich Merz hält einen Eingriff der Nato in den Ukraine-Krieg für möglich, wenn es gezielte Angriffe auf Atomkraftwerke geben sollte. Das Verteidigungsbündnis müsse in diesem Falle darüber nachdenken, ob damit nicht das eigene Territorium angegriffen werde.

Friedrich Merz, Bundesvorsitzender der CDU, spricht während der Sondersitzung des Bundestags am 27. Februar zum Krieg in der Ukraine.

Friedrich Merz, Bundesvorsitzender der CDU, spricht während der Sondersitzung des Bundestags am 27. Februar zum Krieg in der Ukraine.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

CDU-Chef Friedrich Merz hält einen Eingriff der Nato in den Ukraine-Krieg für möglich, wenn es gezielte Angriffe auf Atomkraftwerke geben sollte. „Es kann eine Situation geben, in der dann auch die Nato Entscheidungen treffen muss, Putin zu stoppen“, sagte Merz am Freitag dem Radiosender NDR Info. So weit sei es aber nicht, betonte er.

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Wenn allerdings Atomkraftwerke angegriffen würden, „wenn möglicherweise sogar die Reaktorblöcke getroffen werden sollten, dann sind wir unmittelbar bedroht von den Auswirkungen dieses Krieges“. In diesem Fall müsse die Nato darüber nachdenken, ob das auch ein Angriff auf das eigene Territorium sei.

Er gehe davon aus, dass in Regierungen, EU und Nato über dieses Szenario nachgedacht werde, sagte Merz. „Die Angriffe und die Art und Weise, wie dieser Krieg geführt wird, nehmen Formen an, die zum Nachdenken zwingen.“ Vor diesem Hintergrund halte er auch die Entscheidung für richtig, der Ukraine mit Waffen zu helfen.

(dpa/cwe)
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