Altmaier und Seibert beantworten Fragen Twitter-Marathon für die Energiewende

Berlin · Die Energiewende ist das große Projekt des neuen Umweltministers und der Regierung. Um sie der Bevölkerung nahezubringen, nutzen sie schon mal ungewöhnliche Wege. Wie etwa auf Twitter, wo Peter Altmaier und Regierungssprecher Steffen Seibert die Fragen der User beantworteten.

 Peter Altmaier und Steffen Seibert (v.l.) während ihres Twitter-Marathons.

Peter Altmaier und Steffen Seibert (v.l.) während ihres Twitter-Marathons.

Foto: Screenshot Twitter

Eine Stunde lang nahmen sich der Umweltminister und der Regierungssprecher am Dienstagabend Zeit, um möglichst viele Anfragen der Twitterer zu beantworten. Schließlich hatte Altmaier schon zu Amtsantritt angekündigt, dass er vor allem für eines stehe: Transparenz. Gerade in Sachen Energiewende sind aber noch viele Fragen offen und die Skepsis groß. Und das wurde auch bei dem Twitter-Interview deutlich.

Es waren dutzende Fragen, die an die beiden gerichtet wurden. Da ging es um die Frage der Endlager ebenso wie darum, was die Regierung eigentlich gegen Lärm tut. Rund 90 Antworten konnten sie beantworten. "Wir, Min Altmaier und ich, sind bereit für Ihre Fragen zur Energiewende", schrieb Seibert zu Beginn der Fragestunde. Altmaier bemerkte: "Hi der Regierungssprecher und ich freuen uns auf ein gutes Twitterview. Macht Euch auf was gefasst! :-)"

Es scheint, als seien es vor allem die Skeptiker in Bezug auf die Energiewende gewesen, die ihre Fragen an die beiden richteten. So fragte etwa ein Twitterer, wie man denn die Vervielfachung des Gewinns der Energiekonzerne erklären könne. Darauf konnte Seibert nur antworten: "Sind die Gewinne der Energiekonzerne nicht eher eingebrochen?" Zumindest eines konnte er verkünden: Dass alle Bundesministerien seit Anfang Juli Ökostrom beziehen.

Fragen nach Dienstwagen und Privathaushalt

Eine andere Frage an Seibert lautete: "Sollten Bus/ Bahn nicht mehr gefördert werden, um Anreize für Normalbürger zu schaffen, das Auto stehen lassen?" Auch da musste der Regierungssprecher eher ausweichend antworten: "Ist nicht in erster Linie Bundesaufgabe, Bund unterstützt allerdings. Kluge ÖPNV-Konzepte sind wichtig."

Peter Altmaier dagegen musste sich auch mit der Frage beschäftigen, wie er denn Länder wie China und Brasilien von der Energiewende überzeugen wolle. Der Minister entgegnete, dass Brasilien da schon sehr weit sei und China damit beginne — aus eigenem Interesse. In Bezug auf die Möglichkeiten zum Stromsparen schrieb Altmaier, er wolle darüber mehr aufklären. Er twitterte: "Ich bin dabei, das zu organisieren. Geben sie mir ein paar Wochen."

Dass während der Stunde auch private Fragen aufkamen, war fast zu erwarten. Aber auch die beschäftigten sich vor allem mit der Energiewende. So wurde Seibert gefragt, welches Auto er fahre. "Ich habe einen Elektrodienstwagen, und davon werden wir in Zukunft mehr sehe", so die Antwort des Regierungssprechers.

Zudem gab er zu, dass er auf Fernsehern und ähnlichen Geräten die Standby-Knöpfe ausschalte, "Bin da leicht manisch". Altmaier dagegen musste zugeben, dass er noch kein automatisiertes Energiemanagement in seiner Wohnung habe.

Schließlich kam auch die Frage, wer denn nun schneller twittere. Laut Altmaier sei es Seibert, der wiederum schrieb: "Aber Min. Altmaier weiß die Antworten immer schneller als ich." Eines aber stellte Seibert am Ende fest: "Wir machen das demnächst mal wieder."

(das)
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